Siemens verteidigt Stellenabbau in der Telecom-Sparte

Der Elektrokonzern Siemens hat den Abbau von bis zu 2000 Stellen in der wenig attraktiven Telefon-Netzwerksparte SEN in Deutschland verteidigt - denen stünden etwa 3000 Neueinstellungen gegenüber.

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Von
  • dpa

Der Elektrokonzern Siemens hat den Abbau von bis zu 2000 Stellen in der wenig attraktiven Telefon-Netzwerksparte SEN in Deutschland verteidigt. "Das Thema Enterprise Networks ist ganz klar eine Technologieveränderung, darauf müssen wir reagieren und dann nach den besten Lösungen suchen", sagte Siemens-Personalvorstand Siegfried Russwurm der Deutschen Presse-Agentur dpa in München. In den fortgeführten Geschäften, also ohne SEN, habe Siemens im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres 2007/08 (30. September) per saldo 3000 neue Arbeitsplätze in Deutschland geschaffen [-] was nach Ansicht von Russwurm aber zu wenig Öffentlichkeit fand.

Angesichts der Größe des Konzerns mit rund 130.000 Beschäftigten alleine in Deutschland gebe es "immer ein gewisses Maß an Fluktuation". Mehr als 6000 Neueinstellungen standen im ersten Halbjahr rund 3000 Abgänge etwa aus Altersgründen gegenüber. Auch für die zweite Jahreshälfte rechnet Russwurm mit weiteren neuen Arbeitsplätzen bei dem Konzern, nur in der Verwaltung wolle man schlanker werden.

Von einer mit Arbeitnehmervertretern für SEN geschlossenen Einigung sind bisher 1200 Beschäftigte betroffen: 900 davon sollen demnach in eine von Siemens finanzierte Transfergesellschaft wechseln, den übrigen 300 Mitarbeitern werden Altersteilzeit- Regelungen angeboten. Siemens hatte aber bereits deutlich gemacht, dass es voraussichtlich beim Abbau von insgesamt 2000 Beschäftigten bei SEN bleibe. "Wir haben mit den betrieblichen Partnern geregelt, dass im Falle des weiteren Abbaus von 800 Beschäftigten nach einer Partnerfindung für SEN für die betroffenen Mitarbeiter die gleichen Regelungen gelten", sagte Russwurm. Das gelte auch für Weiterbildungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten.

Gegenwärtig gebe es etwa 3200 offene Stellen im Konzern. Etwa 80 Prozent davon seien für Hochschulabsolventen vorgesehen, und von diesen wiederum ebenfalls 80 Prozent für ausgebildete Ingenieure in den Bereichen Energie und Industrie, wie beispielsweise Maschinenbauer und Thermodynamiker. Um im weltweiten Wettbewerb mithalten zu können, müsse Siemens auch künftig seine Präsenz auf Wachstumsmärkten ausbauen. (dpa)/ (cm)