Siemens will weitere Stellen abbauen

Siemens-Personalvorstand Siegfried Russwurm kündigte eine weitere Reduzierung des Personalbestands vor allem in Vertrieb und Verwaltung an. Der Konzern hat zugleich aber Schwierigkeiten, offene Stellen für Ingenieure zu besetzen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Siemens-Personalvorstand Siegfried Russwurm kündigte in einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung weiteren Stellenabbau bei dem Elektro-Konzern an. In den kommenden Wochen werde es Klarheit geben, wie sich das Programm zur Senkung der Kosten auswirken werde, bestätigte ein Siemens-Sprecher den Bericht gegenüber dpa-AFX.

Letztlich will man mit den Maßnahmen in Verwaltung und Vertrieb 1,2 Milliarden Euro einsparen: Die Ausgaben seien in diesen Bereichen doppelt so hoch wie bei den schlagkräftigsten Konkurrenten, meinte Russwurm. Wie hoch die Zahl der Jobs ist, die dem Rotstift zum Opfer fallen wird, konnte der Vorstand nicht sagen. Die IG Metall befürchtet einen Abbau von bis zu 10.000 Stellen weltweit. Russwurm selbst, der seit April mit dem Betriebsrat verhandelt, will sozialverträglich agieren; es soll keine betriebsbedingten Kündigungen geben.

Während nun vor allem Verwaltung und Vertrieb vor einem Stellenabbau stehen, sucht Siemens in anderen Bereichen ständig neue Mitarbeiter, sagte Russwurm. Allein im ersten Halbjahr 2008 seien in Deutschland netto 3.000 Stellen aufgebaut worden. "Im Moment hat das Unternehmen 3.200 offene Stellen in Deutschland", fügte er hinzu. "Wir suchen fast 2.000 Ingenieure." Deutschland erzeuge zu wenig Ingenieure, um an Nachwuchs zu kommen, habe Siemens Prämien ausgelobt. (jk)