Silk Road: Korrupte Drogenermittler haben gestanden

Der Fall des Drogenmarktplatzes Silk Road führte zwei der Ermittler auf Abwege: Unter anderem zweigten sie Drogengelder ab und versuchten, das mit Geldwäschetricks zu vertuschen. Beide haben nun ihre Vergehen gestanden.

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Silk Road
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Axel Kannenberg

Zwei US-Ermittler haben vor Gericht Geständnisse abgelegt, sich im Fall des illegalen Marktplatzes Silk Road an Drogengeldern bereichert zu haben. So hat der Ex-Undercover-Agent Carl F. von der Drogenpolizei DEA unter anderem Vergehen wie Erpressung und Geldwäsche eingestanden, wie der Finanznachrichtendienst Bloomberg berichtet.

F. soll nicht nur illegal Drogen-Bitcoins eingesackt haben: Unter verschiedenen Tarnidentitäten versuchte er wohl einerseits den Silk-Road-Betreiber zu erpressen und ihm andererseits Informationen über die Ermittlungen zu verkaufen. Ebenfalls soll er seine Befugnisse missbraucht haben, um Geldwäsche-Aktivitäten zu vertuschen sowie um Bitcoinguthaben einzufrieren und abzuzweigen. Insgesamt sollen ihm seine Machenschaften über 400.000 US-Dollar eingebracht haben, wie Bloomberg schreibt.

Bereits in der vergangenen Woche hatte der ehemalige Secret-Service-Agent Shaun B. gestanden, wie die US-Zeitung SFGate meldete. Er soll Bitcoins im Wert von rund 800.000 US-Dollar für sich abgezweigt haben. Offenbar war es ihm gelungen, an Login-Daten für Silk-Road-Nutzerkonten zu kommen, die er daraufhin leerräumte. B. wurde bei Ermittlungen als Forensik-Experte eingesetzt und sollte unter anderem den Standort der Server des über den Anonymisierungsdienst Tor laufenden Marktplatzes aufdecken.

Beide kündigten ihre Dienstverhältnisse, als sie von den Ermittlungen gegen sich erfuhren. Im März wurden sie verhaftet. Den Medienberichten liegen ihren aktuellen Geständnissen Vereinbarungen mit dem Gericht zugrunde, sich strafmildernd auswirken könnten.

Die Silk Road wurde 2013 vom FBI ausgehoben. Ende Mai 2015 wurde der US-Amerikaner Ross U. als Betreiber von Silk Road zu zweimal lebenslänglich verurteilt, unter anderem wegen Drogenhandel und Geldwäschet. Anfang Juni hat er Berufung gegen das Urteil eingelegt. (axk)