Smart-TVs: Die Tiefpreis-Saison ist vorbei

Die Nachfrage nach Fernsehern explodiert. Folglich steigen die Panel-Preise, was sich am Markt schleichend bemerkbar machen soll.

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(Bild: c't)

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Die Verkäufe von Smart-TVs steigen im Zuge der Coronavirus-Pandemie weltweit an, was für steigende Einkaufspreise sorgt. Hinzu kommt ein Mangel an Chips für die Steuerelektronik. Hersteller erhöhen folglich die Preise ihrer Fernseher, laut Marktbericht allerdings schleichend, um Käufer nicht abzuschrecken.

Laut Marktforscher TrendForce erreichten die Preise für TV-Panels – die Herzstücke eines jeden Fernsehers – im Juni 2020 einen Tiefstand. Seitdem sollen die Panel-Einkaufspreise um 134 Prozent gestiegen sein. Die Webseite Display Supplychain (DSCC) gelangt zur Schlussfolgerung, dass die größten Zulieferer ihre Ausgaben bis 2024 drastisch erhöhen werden, um ihre Produktionskapazität zu steigern, allen voran BOE, China Star und HKC mit jeweils mindestens 25 Prozent Plus.

Die Ausgaben für LCD-Ausrüstung zwischen den Jahren 2020 und 2024 liegen demnach bei 20,7 Milliarden US-Dollar. Noch mehr Geld soll in die OLED-Fertigung fließen, die in den kommenden Jahren anteilig zunimmt. Schon im vierten Quartal 2020 zeigten sich die Auswirkungen: Laut DSCC haben Smart-TV-Hersteller im Jahresvergleich Display-Panels mit einer 15 Prozent höheren Fläche verbaut – also zum einen mehr Panels und zum anderen größere.

Der Bedarf entsteht durch die Coronavirus-Pandemie, weil mehr Nutzer Zeit zu Hause verbringen. Das einstige Überangebot durch aggressive Expansionspläne chinesischer Hersteller ist damit Geschichte.

Den Fokus wollen Zulieferer auf Oberklasse-Fernseher mit Größen von 60 Zoll und mehr legen, deren Marktanteil im Jahr 2021 auf 17,7 Prozent steigen soll. High-End-LCDs, allen voran Modelle mit Hintergrundbeleuchtung aus Mini-LEDs, sollen sich preislich an OLEDs angleichen. Letztere sinken dank steigender Produktionskapazitäten im Preis. Unter anderem wegen LGs neuer Fertigungsstätte in Guangzhou, China, prognostiziert TrendForce, dass im Jahr 2021 rund 6,76 Millionen OLED-Panels produziert werden (+ 72 Prozent verglichen mit 2020).

Die steigenden Einkaufspreise für Display-Panels wälzen Firmen wie LG und Samsung laut Marktforschern künftig auf Endkunden ab, allerdings schleichend, um wenig Aufsehen zu erregen. Darunter sollen kleinere Marken ohne eigene Produktion leiden, die oftmals über die Preise einen Kaufanreiz bieten wollen. Schon 2020 überstieg der Marktanteil der fünf größten Smart-TV-Marken – Samsung, LG, TCL, Hisense und Xiaomi – 60 Prozent. Im laufenden Jahr 2021 soll dieser Trend weitergehen.

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