Smarte Brille als Verkaufsschlager: Metas Ray-Ban Glasses selbst ohne KI beliebt

EssilorLuxottica, Eigentümer von Ray-Ban, sagt, die smarten Glasses von Meta seien die am häufigsten verkauften Brillen.

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Ray-Ban Meta Glasses mit Transition-Gläsern.

Ray-Ban Meta Glasses mit einseitig verdunkelten Transition-Gläsern auf der Meta Connect.

(Bild: emw)

Lesezeit: 4 Min.

Die Ray-Ban Meta Glasses sind in 60 Prozent der Ray-Ban Geschäfte in Europa, Afrika und dem Mittleren Osten die am häufigsten verkauften Brillen. Das hat der EssilorLuxottica-Finanzchef Stefano Grassi zur Bekanntgabe der Quartalszahlen gesagt. Ray-Ban gehört unter das Dach des Augenoptik-Unternehmens. Dass die Brille sich in den USA gut verkauft, ist wenig verwunderlich für Grassi – das sei "offensichtlich". Er betont hingegen, dass sie auch in Europa ein Erfolg sei. In der EU ist Meta AI bisher nicht verfügbar, dabei erschließt die Künstliche Intelligenz erst zahlreiche Funktionen der Brille.

Eigentlich gibt es die smarte Brille, die in Kooperation von Meta und Ray-Ban entstanden ist, schon seit mehr als einem Jahr. Nun bezeichnet EssilorLuxottica sie "einen der stärksten Treiber des Quartals".

Ray-Ban Meta Glasses sind nach den Ray-Ban-Stories die zweite Generation an smarten Brillen. Die Stories konnten Videos und Fotos machen. Die integrierten Kameras machten die Brille für Influencer und Creator interessant, wenig jedoch für Privatpersonen. Die neuen Ray-Ban Meta Glasses haben auch Lautsprecher, Mikrofon und ein Touchpad in den Bügeln. Man kann mit ihnen Musik hören oder Anrufe entgegennehmen. Im April dieses Jahres kündigte Mark Zuckerberg an, Meta AI werde in die Ray-Bans einziehen.

Dank Künstlicher Intelligenz ist es möglich, mit der Brille zu sprechen. Man kann Meta AI etwa Fragen stellen und sich den Weg navigieren lassen. Ein Test auf der diesjährigen Meta Connect zeigt allerdings, dass die Antworten nicht immer korrekt sind – wie man es von KI gewohnt ist. Ein aufgebautes Set mit einer Miniaturstraße, auf der Autos stehen, teilweise allerdings auch leicht verdeckt, lud dazu ein, die Brille Autos zählen zu lassen. Die Antwort variierte. Anderen Bitten kam Meta AI jedoch zufriedenstellend nach, etwa den Fragen nach dem teuersten und beliebtesten Auto oder nach der Farbe eines Wagens.

Die Ray-Ban Meta Glasses ausprobiert bei der Meta Connect 2024.

(Bild: emw)

Seit Kurzem stehen zudem weitere Funktionen zur Verfügung, etwa die Erstellung von Aufgaben: Dazu muss man der Brille nur sagen, "Hey Meta, erinnere mich morgen daran, dass ich dieses Buch kaufen will." Am Folgetag erinnert die Brille den Träger an die Aufgabe, sie ist außerdem in der zur Brille gehörigen App abgespeichert. Man kann mit der Brille auch WhatsApp-Sprachnachrichten verschicken und QR-Codes scannen.

Brillen werden derzeit als neue Gerätekategorie gehandelt. Mark Zuckerberg hat allen voran den Trend ausgerufen. Die Nutzerinnen und Nutzer scheinen den Verkaufszahlen nach auf den Zug aufzuspringen. Dabei sind die Ray-Ban Meta Glasses keine echten Augmented-Reality-Brillen. Das ist bei Meta der Orion vorbehalten, eine AR-Brille, die es bisher nur als Prototyp gibt.

Snap, das Unternehmen hinter Snapchat, hat mit den Spectacles eine Augmented-Reality-Brille auf dem Markt. Das Stand-alone-Gerät ist allerdings bisher nicht in Deutschland verfügbar. Mit ihr lassen sich eingeblendete Elemente in der Umgebung sehen, die Steuerung läuft über die eigenen Hände und mit Touchpads am Gestell.

Google hatte seine Versuche, eine AR-Brille zu entwickeln, eigentlich aufgegeben. Die Google Glass wurde eingestellt, der Support endete vergangenes Jahr. Doch auf der diesjährigen Google I/O war in einem Video eine smarte Brille zu sehen, die man ebenfalls mittels KI zu seiner Umgebung befragen konnte. Viel dazu ist nicht bekannt, nur dass die Brille unter dem Namen Project Astra entwickelt wird.

(emw)