Smartify-App: Shazam für bildende Kunst

Die App "Smartify" soll Gemälde erkennen, liefert Zusatz-Informationen dazu und sammelt sie in einer persönlichen digitalen Kunstgalerie.

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Smartify-App: Shazam für bildende Kunst

(Bild: MOBGEN BV)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Rudolf Opitz

Der Besuch des Museums-Shops für ein Souvenir soll mit der Smartphone-App Smartify bald überflüssig werden. Stattdessen scannt man Kunstwerke einfach mit der Kamera, fotografiert sie also. Die App erkennt das Gemälde, liefert Zusatz-Informationen in Text und Audio-Ausgabe und speichert es in der persönlichen Bildergalerie. Das Team von Mobgen Designs will mit der Smartify-App eine Bilderkennung anbieten, wie sie Spotify und Shazam für Musik liefern. Dabei muss man das Originalbild im Museum nicht aufsuchen, das Abscannen einer Postkarte soll reichen.

Viele Museen haben zwar eigene Apps, die Besuchern als elektronische Führer dienen; Smartify soll aber viele Sammlungen umfassen und überall funktionieren. Mitgründer Thanos Kokkiniotis erklärt, das Problem beim Erstellen einer solchen App sei nicht die Bilderkennung, da die meisten Galerien schon länger digitalisierte Versionen ihrer Sammlungen besitzen. Die größte Herausforderung sei es, den Zugriff darauf zu erhalten.

Zwar gibt es schon mehrere Projekte wie das Google Art Project, das virtuelle Touren durch berühmte Galerien weltweit erlaube, doch fehle die Verbindung zu Besuchen in der realen Sammlung. Bislang unterstützt Smartify die Wallace Collection in London, das Rijksmuseum in Amsterdam, die Brüsseler Accessible Art Fair und das Laguna Art Museum in Los Angeles. Der Louvre in Paris und das New Yorker Metropolitan Museum of Art sollen folgen.

Der offizielle Start der App ist für den Mai dieses Jahres geplant. Im Google-Play-Shop findet man die Smartify-App schon, doch funktioniert die Erkennung noch nicht. Versucht man es mit da Vincis Mona Lisa oder einem Rembrandt aus dem Rijksmuseum, stürzt die App sofort ab.

Kokkiniotis hofft, dass sich mehr Institutionen, aber auch Privatsammler und Künstler am Projekt beteiligen werden. Im Gegenzug könne Mobgen demografische Daten für die Planung und Werbung der Galerien liefern. Mobgen Mit-Gründerin Anna Lowe versichert, dass alle Daten anonymisiert würden und dass die App auch ohne des optionalen Login des Nutzers funktioniere. (rop)