Smartphone mit echten Objektiven: Xiaomi zeigt Studie mit Leica-M-Bajonett

Das Xiaomi 12S Ultra ist nur ein Konzept – aber es lässt aufhorchen: Mittels eines Adapters kann es Leica-Objektive aufnehmen. Der Aufwand ist enorm.

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Das Xiaomi S12 Ultra mit Leica-Objektiv.

(Bild: Xiaomi)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Ernst

Bereits seit längerem unterhält der chinesische Elektronikkonzern Xiaomi eine Partnerschaft mit Leica, erstes Ergebnis war das bereits getestete Smartphone 12S Ultra mit eingebautem Leica-Objekiv. Xiaomi bezeichnete das zwar auch nur als "concept phone", also eine Produktstudie mit unklarem Markstart.

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Gleiches gilt auch für das wörtlich so benannte "Xiaomi 12S Ultra Concept Phone", das trotz fast gleichem Namens eine große Neuerung mitbringt: Es verfügt neben den eingebauten Kameras über einen zusätzlichen, von außen sichtbaren 1-Zoll-Sensor. Dieser sitzt hinter einer runden Scheibe aus Saphirglas, die sich wie ein Filter bei herkömmlichen Kameras abschrauben lässt.

heise Aktion

Das Gewinde dafür lässt sich dann für einen Adapter nutzen, und auf diesen passt ein Objektiv mit Leicas M-Bajonett. Damit das noch hält, sitzt die gesamte Kamerakonstruktion im Handy in einem Metallrahmen. Fokussiert werden muss offenbar per Hand, wie bei den analogen Leica-M auch.

Xiaomi hat zwar noch keine hochaufgelösten Beispielbilder vorgelegt, verspricht aber in einem Youtube-Video ein "professionelles Werkzeug zum Fotografieren". Das Smartphone hat also zwei Identitäten: Mit den eingebauten Optiken als schnelle Immer-dabei-Kamera, mit den Leica-Objektiven als flexibles gestalterisches Werkzeug.

Dabei soll laut Xiaomi die Software auch mit den Leica-Linsen unterstützen. Das Unternehmen erwähnt aber lediglich Focus-Peaking und Histogramme, moderne Handy-Software kann bis zur vollautomatischen Retusche und dem Bracketing aus mehreren Aufnahmen viel mehr. Immerhin: Auch Raw-Dateien mit 10 Bit Farbtiefe können gespeichert werden. Möglich macht das der Sensor IMX989 von Sony mit 50 Megapixel Auflösung.

Wie beim bisherigen 12S Ultra ist auch bei dem neuen Concept Phone unklar, ob es in Europa auf den Markt kommt – oder überhaupt in Serie geht. Wie Engadget berichtet, wurden von dem neuen Konzept nur 10 Exemplare hergestellt, die dann an Tester verliehen wurden. Jedes dieser 12S Ultra soll rund 41.000 US-Dollar in der Herstellung gekostet haben. Das sollte aber nicht mit einem eventuellen Verkaufspreis in Verbindung gebracht werden, denn solche in der Regel in Handarbeit hergestellten Kleinserien sind immer teuer.

(keh)