Smartphones laden ĂĽber offener Flamme
Aus Temperaturunterschieden lässt sich Spannung gewinnen, und genau diese Energiequelle zapft der Candle Charger an. Nebenbei bringt er Wasser zum Kochen – zum Beispiel für eine stärkende Brühe.
Das Smartphone ist mal wieder alle, und weder Reserveakku noch Steckdose sind in der Nähe … für diesen Alptraum jedes Zivilisationsjunkies gibt es jetzt eine Lösung, die förmlich nach Camping und Spirituskocher riecht: Candle Charger nennt sich die Entwicklung der US-amerikanischen Firma Stower, bei der eine Flamme Wasser erwärmt und dadurch genügend Energie gewonnen wird, um ein Smartphone zu laden. Die namengebende "Candle" ähnelt allerdings weniger einer Kerze, sondern würde sich auch gut als Rechaud unter einem Fondue-Topf machen. Die Brenndauer soll sechs Stunden betragen, woraus das Tischkraftwerk zwei iPhone-Ladungen Energie ziehen soll.
Für den Candle Charger läuft derzeit eine Finanzierungsaktion auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter; noch gilt der Early-Bird-Preis von 65-US-Dollar.
Technisch steckt hinter dem Kleinkraftwerk für Camping und Stromausfall ein Peltier-Element: Solche thermoelektrischen Generatoren wandeln Temperaturdifferenzen durch den sogenannten Seebeck-Effekt in elektrische Spannung um. Häufiger kommen sie allerdings umgekehrt zum Einsatz, indem eine angelegte Spannung am Peltier-Element für aktive Kühlung sorgt, etwa in Camping-Kühlschränken.
Ähnliche Geräte sind bereits auf dem Markt, etwa der BioLite CampStove – der ist deutlich teurer, dafür kann man ihm auch mit einem offenen Feuer einheizen. Auch die Firma Stower hat bereits Erfahrungen mit der Stromerzeugung aus züngelnden Flammen: Ihr erstes Produkt war der sogenannte FlameStower, der die Wärme eines Grillfeuers zum Laden elektrischer Geräte benutzt.
(pek)