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Social App Discovery: Facebooks mobile Strategie

Robert Lippert

Facebook offenbart seine "Spartan"-Strategie, Apps rücken in den Mittelpunkt. Wer Teil der schönen sozialen App-Welt sein will, sollte HTML5 und die Entwicklung nativer mobiler Anwendungen beherrschen.

Facebook offenbart seine kommende (bisher nur als Gerücht unter dem Namen Spartan bekannte) Service-Strategie [1] – Apps rücken dabei deutlich in den Mittelpunkt. Doch wer Teil der schönen sozialen App-Welt sein will, sollte sich auf HTML5 und die Entwicklung mobiler Anwendungen verstehen.

"Social App Discovery" nennt das Unternehmen seinen Ansatz, Anwendungen auf Basis der Facebook-Plattform im mobilen Kontext zugänglich zu machen. Zwei Dienste sollen den Anfang machen: Über die sogenannten "Social Channels" werden mobile Anwendungen auf Services für die Verarbeitung von Bookmarks, Freundesanfragen und des Nachrichtenstroms zugreifen können (was bisher nur mit Webseiten und Anwendungen unter facebook.com aus dem Desktop-Browser heraus möglich war). Und die Facebook Credits werden die bevorzugte Währung für Micro Payments auf der Plattform. Im Klartext:

Über sogenannte authentifizierte Referrer [2] könne sichergestellt werden, dass sich bei Facebook eingeloggte Anwender beim Wechsel in eine bereits installierte App nicht neu anmelden müssten (sofern sie ihr Facebook für die Anwendung im Vorfeld freigegeben haben).

Screenshot: Das erst vor kurzem vorgestellte Facebook für iOS

Die erst vor wenigen Tagen vorgestellte Facebook-App für iOS deutete an, was Facebook mit "Spartan" vorbereitete.

(Bild: developers.facebook.com)

Als zweiten Service im Rahmen seiner "Social App Discovery" weitet Facebook das Facebook-Credits-Bezahlsystem [3] auf mobile Anwendungen aus. Facebook weist darauf hin, dass für seine Credits die gleichen Bedingungen gelten, wie auch für die Desktopanwendungen der Plattform – damit dürfen Entwickler mobiler Facebook-Anwendungen auch ausschließlich die Facebook Credits als System für Micro Payments benutzen. Nicht erlaubt sind die Credits in nativen iOS-Anwendungen oder in mobilen Webanwendungen, die innerhalb einer iOS-Facebook-Anwendung laufen.

Wie sich zeigt, verbirgt sich hinter "Spartan" die Strategie, Desktop- und Mobile-Anwendungen mehr und mehr zu einer Einheit verschmelzen zu lassen, mit dem Ziel, die Hardwarebarrieren für den Anwender zu reduzieren – und die Facebook-Plattform konsistent als Service auf allen Plattformen zu integrieren. Ein wenig erinnert der Ansatz an Twitter, dessen Nachrichtenservice mitlerweile tief in Webseiten und mobilen Geräten verankert ist (wobei Facebook aber sicherlich weit mehr Dienste unter einem Dach vereint).

Facebook verweist darauf, dass die Social Channels, ebenso wie das Micro-Payment-System für mobile Anwendungen, noch in Entwicklung seien. Die Verquickung mit der Timeline (und langfristig dem OpenGraph des Nutzers) zeigt, wohin die Reise führt: einer plattformübergreifenden engen Verzahnung der Facebook-Dienste. (rl [4])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1363022

Links in diesem Artikel:
[1] https://developers.facebook.com/blog/post/575/
[2] https://developers.facebook.com/docs/beta/authentication/#referrals
[3] https://developers.facebook.com/docs/creditsapi/
[4] mailto:rl@ix.de