Software erzeugt Schallfeld zur Lärmdämpfung

Dreidimensionale Schallfelder sollen nicht nur für völlig neue Klangerlebnisse sorgen, sie können auch vor zuviel Lärm schützen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 101 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Wolfgang Stieler

Dreidimensionale Schallfelder sollen nicht nur für völlig neue Klangerlebnisse sorgen, sie können auch vor zu viel Lärm schützen. Skeptiker, die die Ankündigung der Bergischen Universität Wuppertal für einen verfrühten Aprilscherz halten, können sich in Halle 11, Stand D26 selbst überzeugen: Das von Professor Detlef Krahé vom Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik gemeinsam mit Mattias Trimpop vom Institut für Lärmschutz, Düsseldorf, entwickelte System nimmt den Schall einer örtlich begrenzten Geräuschquelle mit einem Kreis von Mikrophonen auf. Eine Software analysiert den Schall und generiert ein Schallfeld mit umgekehrter Phase, aber gleicher Frequenzverteilung und Intensität, das den Lärm dämpft oder gar auslöscht.

Je tiefer die Frequenzen, umso besser funktioniert das Verfahren; außerdem darf das Störsignal nicht zu komplex sein: Störgeräusche wie das Wummern eines Motors oder der Lärm einer Druckmaschine lassen sich so jedoch bereits ausfiltern. Wissenschaftler am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen wollen die Technik der 3D-Schallfelder nutzen, um die Raumakustik der nächsten Generation zu entwerfen: sehr viele kleine Schallquellen sollen durch Überlagerung einen dreidimensionalen Raumklang erzeugen. (wst)