Software für Lidl-Notebook verstößt angeblich gegen GPL
Das Projekt gpl-violations.org sieht die GNU General Public License durch die Beigabe von Instant-on-Software zum aktuell bei Lidl erhältlichen Targa-Notebook verletzt.
Das Projekt gpl-violations.org hat festgestellt, dass der Notebook-Hersteller Targa seinem Modell Traveller 826T MT32 für den Discounter Lidl GPL-lizenzierte Software beigefügt hat, und zwar "Targa Quick Media" unter Verwendung von Linux. Das sei prinzipiell nicht falsch, sagt der Projektgründer Harald Welte, doch sei die Nutzung solcher Software unter der Freien-Software-Lizenz GNU General Public License (GPL) an konkrete Bedingungen geknüpft. Welte weist darauf hin, dass eine Firma, die GPL-lizenzierte Software verwende, die Lizenzvereinbarungen beilegen und den Quellcode verfügbar machen müsse, was nicht geschehen sei.
Das Targa-Notebook ist seit heute für 1200 Euro bei Lidl zu haben. Dem Notebook liegt eine CD beschriftet mit "Targa Quick Media" bei. Darauf ist unter anderem PowerCinema Linux enthalten, das zum Abspielen von Medieninhalten auf CD oder DVD dient, ohne dass das in diesem Fall vorinstallierte Windows XP Home hochfahren muss. Die "Freie-Software-Gemeinde" sei froh über den Einsatz von vorinstalliertem Linux, meint Welte, da die Anwender anscheinend unzufrieden mit der Ladezeit von Windows seien. Freie Software sei aber ebenso Copyright-geschütztes Material wie jede andere Software auch. Eine Wiederverwendung dürfe nur unter Einhaltung der Lizenzbedingungen geschehen. Lizenzverstöße habe gpl-violations.org auch bei anderer Mediaplayer-Software von Notebook-Herstellern wie Medion festgestellt. (anw)