Solar Orbiter: Sonnensonde von ESA und NASA erfolgreich gestartet

Neben der Parker Solar Probe soll eine weitere Sonde die Sonne aus der Nähe erforschen. Der Solar Orbiter ist nun auf dem Weg.

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Solar Orbiter: Sonnensonde von ESA und NASA erfolgreich gestartet

Der Start des Solar Orbiters

(Bild: ESA)

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Die Sonnensonde Solar Orbiter ist in der Nacht zum Montag erfolgreich von Cape Canaveral gestartet und hat auch bereits ihre Sonnenkollektoren ausgefahren. Das teilten die Weltraumagenturen ESA und NASA mit, die für die Sonde verantwortlich sind.

Gemeinsam mit der Parker Solar Probe der NASA soll diese zweite Sonde bald unseren Stern erforschen und dabei erstmals auch Bilder von dessen Polen machen. Dazu wird sich die Sonde in den kommenden Jahren immer weiter aus der Ebene des Sonnensystems herauskatapultieren, wodurch zusätzlich zu den mit Spannung erwarteten Messungen bisher nie gewesene Einblicke möglich werden. Die etwa 1,8 Tonnen schwere Sonde hob kurz nach 5 Uhr MEZ an Bord einer Rakete des Typs Atlas V 411 der United Launch Alliance ab.

Künstlerische Darstellung des Solar Orbiters und der Sonne

(Bild: ESA)

Der Solar Orbiter wurde gemeinsam von der Europäischen Weltraumagentur ESA und der US-Weltraumagentur NASA entwickelt und soll die Sonne zehn Jahre lang aus der Nähe erforschen. Dabei wird sie ihr zwar nicht so nahe kommen, wie die bereits dort angekommene Parker Solar Probe, aber deren gesammelte Daten entscheidend ergänzen. Dabei geht es den Wissenschaftlern insbesondere um den Sonnenwind und wie der sich in Abhängigkeit von bestimmten Ereignissen auf der Sonnenoberfläche verändert. Das ist nicht nur Grundlagenforschung, sondern soll auch dabei helfen, künftig das Weltraumwetter besser vorhersagen zu können. Denn heftige Ausbrüche auf der Sonne können auch schwerwiegende Konsequenzen auf der Erde haben, etwa in der Luftfahrt.

Im Laufe der etwa 1,5 Milliarden Euro teuren Mission soll sich der Solar Orbiter der Sonne bis auf 42 Millionen Kilometer nähern und wird dabei immenser Strahlung ausgesetzt sein. Der Hitzeschild der Sonde ist deswegen darauf ausgelegt, bis zu 500 Grad Celsius auszuhalten. Lediglich kleine Fenster werden dann geöffnet, damit die Instrumente die Sonne ins Visier nehmen können. Gesteuert wird die Sonde vom Kontrollzentrum der ESA in Darmstadt aus, die wissenschaftliche Leitung liegt im spanischen Villanueva de la Cañada. An Bord hat die Sonde insgesamt 10 Instrumente, die sowohl aus der Ferne Messungen vornehmen, als auch die direkte Umgebung des Solar Orbiters analysieren sollen.

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(mho)