Solarbetriebene Drohne Zephyr soll ab 2026 über Japan fliegen

In Japan soll das von Airbus entwickelte System einer dauerhaft fliegenden Drohne ab 2026 den Mobilfunk verbessern helfen.

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Drohne Zephyr schwebt über der Erde

Zephyr in einer computergenerierten Grafik.

(Bild: Aalto)

Lesezeit: 2 Min.

Ein japanisches Konsortium will 100 Millionen US-Dollar in das US-Unternehmen Aalto investieren, das die solarbetriebene Drohne Zephyr entwickelt. Ziel der Kooperation ist es, die als kostengünstiger Ersatz für Kommunikations- und Erdbeobachtungssatelliten gedachte Drohne 2026 in Japan in Dienst zu nehmen und damit 5G-Mobilfunkdienste zu betreiben.

Das Konsortium wird vom japanischen Mobilfunkanbieter NTT Docomo geführt, weiter beteiligt sind das Satellitenunternehmen Space Compass Corporation, die Mizuho Bank Limited und die Development Bank of Japan. Das Geld soll eine strategische Allianz mit Aalto begründen, einem vom Flugzeughersteller Airbus Anfang 2023 ausgelagerten Unternehmen, das sich nur der Entwicklung der Drohne Zephyr widmet.

Zephyr hat eine Spannweite von 33 m, die Drohne wiegt 140 kg, sie kann 20 kg Nutzlast tragen und wird von zwei Elektromotoren angetrieben. Sie kann monatelang in einer Höhe von etwa 20 km fliegen, in einem Testflug gelang eine Höhe von 23 km. Damit bewegt sie sich oberhalb von Verkehrs- und Wetterflugzeugen, aber unterhalb von Satelliten. Das System soll eine ähnlich hohe Ausdauer wie Satelliten bieten und eine höhere Reichweite als terrestrische Systeme. Zudem lasse sich Zephyr flexibel einsetzen und sei hinsichtlich der Kosten insgesamt günstiger als Satelliten, pries Airbus seine Technik an.

Shigehiro Hori, Co-CEO von Space Compass, erläuterte, nicht-terrestrische Netzwerke böten sich besonders in Japan mit seinen vielen Inseln und bergigen Regionen an. Zudem sei die Zephyr-Technik flexibel, beispielsweise in Notfallsituationen einsetzbar.

Neben Kommunikationsdiensten sei das System mit Hilfe des Erdbeobachtungsdienstes von Airbus auch in der Lage, einige Überwachungs-, Tracking- und Erkennungsanwendungen zu erledigen, schreibt Aalto in einer Mitteilung. "Zephyr spielt eine Schlüsselrolle im Weltraum- und Verteidigungsökosystem und richtet sich aus der Stratosphäre an den kommerziellen und staatlichen Sektor", formulierte es Aalto-Vorstand Jean-Brice Dumont.

(anw)