Solarflieger auf Transkontinentalflug

Der Flugzeug-Prototyp der Initiative Solar Impulse ist am Donnerstag aus der Schweiz in Richtung Nordafrika gestartet. Nach Zwischenstopp in Madrid soll der Flieger nächste Woche in Marokko ankommen.

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Abheben zum Transkontinentalflug: Die HB-SIA soll (in Etappen) von der Schweiz nach Marokko fliegen.

Der ausschließlich mit Solarenergie betriebene Flugzeug-Prototyp HB-SIA der Initiative Solar Impulse ist am Donnerstag vom Payerne Airfield in der Schweiz zu seinem ersten Transkontinentalflug gestartet. Ziel ist die marokkanische Hauptstadt Rabat, die er in der Woche nach Pfingsten erreichen soll. Insgesamt beträgt die Distanz knapp 2500 Kilometer.

Zur ersten Zwischenlandung setzte der Flieger wie geplant am Freitag um 01:28 (MEZ) nach 17 Stunden Flug an. Der Halt ist auf mindestens 3 Tage angesetzt, laut Solar Impulse soll ein neuer Pilot zusteigen und die Technik des Flugzeugs geprüft werden.

Das Solarflugzeug landet in Madrid.

(Bild: Solar Impulse)

Zu den Schwierigkeiten des Flugs gehört die hohe Wetterabhängigkeit des Solarflugzeugs. So musste bereits der Start wegen Nebels um 2 Stunden verschoben werden, wie die NZZ meldete. Auch der Überflug der Pyrenäen erwies sich laut Solar Impulse wegen der dortigen Windverhältnisse als Herausforderung und führte prompt zu einer Änderung der Flugroute.

HB-SIA erreicht nach Angaben von Solar Impulse eine Spannweite 63,4 Meter bei einem Gewicht von 1600 kg, was ungefähr einem Mittelklassewagen entspricht. Im Flügel sind rund 12.000 Solarzellen installiert, die vier Elektromotoren versorgen. Deren Spitzenleistung beträgt 10 PS. Zudem werden Tags die 400 kg schweren Lithium-Polymer-Batterien geladen, damit die Reise auch Nachts weitergehen kann. Im Durchschnitt soll eine Fluggeschwindigkeit von 70 km/h erreicht werden, bei einer maximalen Flughöhe von 8500 Metern.

Der Langstreckenflug ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur für 2014 geplanten Weltumrundung. Bereits 2010 zeigte Solar Impulse einen Nachtflug. Beteiligt an dem Solar-Impulse-Projekt sind unter anderem Bayer MaterialScience und die schweizer Hochschule Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne. (axk)