Solidigm: 60-TByte-SSD für Rechenzentren

Viel Speicher im kleinen Format: Die Solidigm-SSD D5-P5336 kommt in verschiedenen Gehäusen und mit QLC-Flash – nach Angaben des Herstellers sehr ausdauerndem.

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(Bild: Solidigm)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Lutz Labs

30 TByte fassten die bislang größten SSDs von Micron, Samsung und Solidigm. Letzterer legt mit der Enterprise-SSD P5336 nun noch eine Schippe drauf: 61,44 TByte Flash-Speicher baut der Hersteller in die SSDs ein, zumindest in die U.2- und E1.L-Versionen (Ruler-Format oder auch EDSFF, Enterprise & Datacenter SSD Form Factor). Mit 32 der E1.L-SSDs in einem üblichen Rackeinschub mit 1 HE (etwa 4,5 cm) summiert sich die Speichermenge dort auf 2 PByte. Weiterhin ist die SSD noch in der höheren EDSFF-Version E3.S erhältlich, dort stehen maximal 30,72 TByte Speicher pro Modul zur Verfügung. Die Mindestkapazität in allen Gehäuseformen liegt zwischen 7,68 und 15,36 TByte.

Solidigm positioniert die SSD im unteren Preissegment für leseintensive Anwendungen. Als Schnittstelle kommt PCIe 4.0 zum Einsatz, beim Lesen erreicht die P5336 7 GByte/s, beim Schreiben 3,3. Beim Zugriff auf zufällige Adressen mit 4K-Blöcken verspricht Solidigm eine Million IOPS, beim Schreiben aber sind es nur 33.000 (bei 16-K-Blöcken).

Der Hersteller nutzt QLC-NAND mit 192 Lagen aus dem ehemaligen Intel-Werk im chinesischen Dalian – hier noch einmal der Hinweis, dass die ehemalige Flash-Sparte von Intel an die koreanische SK Hynix verkauft wurde und seitdem unter dem Namen Solidigm firmiert. Der QLC-Flash des Unternehmens mit 4 Bit Speicherfähigkeit pro Zelle soll besonders ausdauernd sein: Mehr als 3000-mal lässt sich jede einzelne Zelle beschreiben, das liegt auf dem Niveau von üblichem TLC-Speicher, der pro Zelle nur 3 Bit speichert.

Im Rahmen der fünfjährigen Garantiefrist darf die 61-TByte-SSD mit insgesamt 65,2 Petabyte beschrieben werden, das entspricht 0,58 DWPD (Drive Writes Per Day). Die Leistungsaufnahme beziffert der Hersteller mit maximal 25 Watt, mindestens jedoch mit 5. Die Wahrscheinlichkeit für einen nicht korrigierbaren Fehler liegt bei einem Sektor pro 1017 gelesener Bits, ein für SSDs dieser Klasse üblicher Wert (wie die Fehlerkorrektur bei SSDs funktioniert, erklärt der Beitrag „Fehlerkorrekturverfahren: Wie geschicktes Coding Flash-Speicherfehler korrigiert“ auf heise+).

Solidigm hatte eine SSD mit dieser Kapazität bereits im vergangenen Jahr erwähnt, sich zu weiteren Details jedoch bedeckt gehalten. Preise hat der Hersteller noch nicht bekanntgegeben, die höherwertige Solidigm-SSD P5316 mit 30,72 TByte im E1.L-Format ist ab 3300 Euro erhältlich – die P5336 wird dann wohl knapp das Doppelte kosten. (ll)