Sonde fast verloren: Mars-Orbiter Maven arbeitet nach drei Monaten Pause wieder

Der Mars-Orbiter Maven hat bereits im Februar die Arbeit eingestellt, weil er seine Position nicht feststellen konnte. Jetzt navigiert er anhand der Sterne.

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Künstlerische Darstellung von Maven

(Bild: NASA/GSFC)

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Die Marssonde Maven der NASA hat am Wochenende wieder ihre normale Forschungsarbeit aufgenommen, nachdem sie vorher über drei Monate lang nicht einsatzbereit war. Das hat die US-Weltraumagentur NASA jetzt mitgeteilt und erklärt, dass das für die Sonde verantwortliche Team den Kontakt am 22. Februar verloren hatte. Ihre Diagnosesysteme hatten demnach Fehler in beiden Lagekontrolleinheiten festgestellt und die Sonde in den Sicherheitsmodus versetzt. Später sei man sogar dem Verlust der Sonde nahe gewesen, erklärt deren Projektchefin Shannon Curry gegenüber Space.com. Man habe aber einen geplanten Wechsel der Lagekontrolle auf eine Navigation anhand der Sterne vorziehen und die Sonde wieder funktionsfähig machen können.

Maven (Mars Atmosphere and Volatile Evolution) kreist seit 2014 um den Mars und erforscht den Roten Planeten seitdem aus dem Orbit, geplant waren eigentlich zwei Jahre. Erst im Februar wurde die Mission von der NASA aber erneut verlängert. Wie Space.com jetzt berichtet, hatte sich die Sonde gerade heruntergefahren, als Curry bei der NASA für die Verlängerung der Mission warb. Die US-Weltraumagentur erklärt, dass keines der beiden für die Messung der Eigendrehung zuständigen IMU (Inertial Measurement Unit) verlässliche Daten lieferte. Das IMU-1 habe vorher bereits Anomalien gezeigt, das IMU-2 habe sich dem Ende seiner Haltbarkeit genähert. Für Oktober sei deshalb ein Wechsel der Navigation vorgesehen gewesen. Den habe man vorziehen können.

Fünf Monate früher als geplant habe das verantwortliche Team beim Hersteller Lockheed Martin Mitte April eine Software fertig gehabt, mit der Maven allein anhand der Sterne seine Position bestimmen kann. "Das Team hat sich wirklich einer existenziellen Bedrohung gestellt", meint Rich Burns von der NASA. Der sei Code für die Software sei sofort hochgeladen worden, obwohl er vorher nicht im Flugbetrieb getestet werden konnte. Eine Reihe von Tests hätten aber gezeigt, dass die Sonde damit würde navigieren können. Seit dem 28. Mai sei die Navigation jetzt komplett umgestellt und die Sonde forscht wieder. Sie hatte unter anderem herausgefunden, dass Sonnenausbrüche dem Roten Planeten die Atmosphäre entreißen, die einst viel dichter gewesen ist.

(mho)