Sony: Playstation top, Filmgeschäft flop

Der Mischkonzern konnte eine Umsatzsteigerung im 1. Quartal nicht in entsprechende Gewinne ummünzen – das lag maßgeblich an der Filmsparte und Finanzdiensten.

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(Bild: Joeri Mostmans/Shutterstock.com)

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Sony hat im ersten Quartal seines Geschäftsjahres dank der stabilen Gaming-Sparte und dem Musikbereich ein kräftiges Umsatzwachstum verzeichnet, schwächelt aber beim Ertrag. In den Monaten April bis Juni hat der japanische Konzern seinen Umsatz um 33 Prozent auf 2,9 Billionen Yen (18,8 Milliarden Euro) gesteigert, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Zugleich brach das operative Konzernergebnis um 31 Prozent auf 253 Milliarden Yen (1,6 Milliarden Euro) ein, lag damit aber noch über den Erwartungen.

Den größten Posten steuert die Gaming-Sparte bei, deren Umsatz um 168 Milliarden Yen auf 772 Milliarden Yen (4,9 Milliarden Euro) stieg. Sony hat im abgelaufenen Quartal insgesamt 3,3 Millionen Spielkonsolen Playstation 5 verkauft. Das waren deutlich mehr als im ersten Quartal des Vorjahres, als die Produktion noch hinter der Nachfrage zurück hing.

Allerdings schwächt sich die Nachfrage nach der Playstation ab. Im Schlussquartal des vorherigen Geschäftsjahres (Januar bis März) hatte Sony noch 6,3 Millionen Einheiten der Playstation 5 verkauft. Das Unternehmen hält dennoch an seiner Prognose für das Gesamtjahr fest und peilt weiterhin die Marke von 25 Millionen verkauften Spielkonsolen an. Dabei sollen Verkaufsaktionen helfen. Bisher hat Sony insgesamt 40 Millionen Playstation 5 verkauft.

Die Foto-Sparte konnte den Umsatz zwar von 238 auf 292 Milliarden Yen (1,9 Milliarden Euro) steigern, zugleich ging das operative Ergebnis um nahezu die Hälfte auf 12,7 Milliarden Yen (80 Millionen Euro) zurück. Sorgen macht dem Unternehmen der Smartphone-Markt, für den Sony seine Kameramodule liefert. Die Japaner rechnen wegen schwächerer Nachfrage in den USA und China nun nicht mehr mit einer Erholung des Smartphone-Markts noch in diesem Jahr.

Umsatz der Film- und Fernsehsparte sank um 6 Prozent auf 320 Milliarden Yen (rund 2 Milliarden Euro). Wegen hoher Marketingkosten und weniger Lizenzeinnahmen für TV- und Streaming-Serien brach das operative Ergebnis um zwei Drittel auf 16 Milliarden Yen (102 Millionen Euro) ein. Mit "Spider-Man: Across the Spider-Verse" hatte Sony nur einen Blockbuster im Quartal. Im Hinblick auf den anhaltenden Streik in Hollywood rechnet das Unternehmen mit weiter stagnierenden Ergebnissen im Filmgeschäft.

Wesentlichen Anteil am Rückgang des operativen Konzernergebnisses hat die Sparte Finanzdienstleistungen und Versicherungen, die trotz einer Verdreifachung des Umsatzes auf 681 Milliarden Yen (4,3 Milliarden Euro) einen Rückgang des operativen Ergebnisses um über 60 Prozent auf 54 Milliarden Yen (343 Millionen Euro) verzeichnet.

Unterm Strich steht bei Sony ein Konzerngewinn von 218 Milliarden Yen (1,4 Milliarden Euro) zu Buche, das sind 17 Prozent weniger als im Vorjahresquartal.

(vbr)