Sony akzeptiert Microsofts Angebot: 10 Jahre "Call of Duty" auf der Playstation
Der Streit zwischen Sony und Microsoft ist beigelegt. Die Unternehmen erzielen eine verbindliche Ăśbereinkunft ĂĽber die Playstation-Zukunft von "Call of Duty".
Sony hat Microsofts Angebot angenommen, "Call of Duty" für 10 Jahre auf der Playstation auf Augenhöhe mit der Xbox zu halten. Die Unternehmen haben eine verbindliche Vereinbarung unterzeichnet, dass die Spiele-Serie auch nach der Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft weiterhin auf den Spielkonsolen von Sony erscheinen wird. Das erklärte Xbox-Chef Phil Spencer bei Twitter.
Nachdem Microsoft den Kauf von Activision Blizzard Anfang 2022 bekannt gegeben hatte, gehörte Sony zu einem der größten Kritiker des Deals. Die Übernahme würde den Wettbewerb erheblich beeinträchtigen. Die lukrative "Call of Duty"-Franchise gehört zu den Hauptmarken von Activision Blizzard. Der jüngste Ableger "Modern Warfare 2" legte 2022 einen Rekordstart mit Umsatz von über 800 Millionen US-Dollar an den ersten drei Tagen hin und Sony gehört zu einem der größten Kunden der Spielefirma.
Angebote an Konkurrenz und WettbewerbshĂĽter
Microsoft entgegnete der Kritik schon Anfang des letzten Jahres mit dem Angebot an Sony, dass sie sich vertraglich verpflichten würden, "Call of Duty" auch auf die Playstation zu bringen. Sony hielt Microsofts Angebot jedoch für nicht ausreichend, denn zunächst wurde keine Laufzeit genannt. Doch nun bestätigte Microsoft gegenüber The Verge, dass sich die jetzt geschlossene Übereinkunft über zehn Jahre erstreckt.
Damit wird der Sony-Deal genauso lang laufen wie Microsofts Vereinbarung mit Nintendo, dass "Call of Duty" auch auf der Switch-Spielkonsole erscheinen wird. Diese Vereinbarungen sollen Wettbewerbshüter aller Welt davon überzeugen, dass Microsofts Activison-Übernahme nicht umgehend wettbewerbsschädigend ist. Allerdings ist noch unklar, ob neue Playstation-Titel zeitnah zu den Xbox-Versionen erscheinen werden.
Ăśbernahmeprozess geht dem Ende zu
Die Übernahme selbst ist zwar immer noch nicht abgeschlossen, der Prozess scheint sich aber auf der Zielgeraden zu befinden. Gerade erst wurde die FTC-Berufung abgelehnt, sodass Microsoft Activision Blizzard übernehmen darf. Die US-Wettbewerbshüter hatten dagegen geklagt, doch jetzt hat ein US-Gericht auch die Berufung der Behörde abgelehnt. Andere in das internationale Geschäft involvierte Behörden haben bereits zugestimmt, unter anderem auch die EU-Kommission.
Microsoft darf jetzt – aus US-Sicht – Activision Blizzard übernehmen und hat bis zum 18. Juli Zeit, den 69-Milliarden-Deal abzuschließen. Sofern sich beide Parteien einig sind, können sie auch eine neue Frist vereinbaren. Das könnte nötig sein, weil die britische Kartellbehörde Competition and Markets Authority (CMA) den Deal noch blockiert. Allerdings scheint Microsoft auch dort Fortschritte verbuchen zu können.
Microsoft-Präsident Brad Smith verkündete kürzlich, man lasse eine Klage vor dem Competition Appeal Tribunal ruhen, um direkt mit der CMA darüber zu verhandeln, mit welchen Modifikationen sie den Deal zulassen würde. Die CMA räumte sich kurz darauf mehr Zeit ein, um Microsofts Vorschlag zu prüfen, und verschob die Frist für eine Entscheidung auf den 29. August.
(fds)