Sony mit gestiegenem Quartalsverlust

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte Sony einen Nettogewinn von 861 Millionen Euro, was einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 24,5 Prozent entspricht. Dabei profitierte der Konzern noch von günstigen Yen-Kursen und seiner Finanzsparte.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Der japanische Elektronik-Konzern Sony verbuchte im vierten Quartal seines Geschäftsjahres, das am 31. März 2006 endete, einen Nettoverlust von 66,53 Milliarden Yen (466 Millionen Euro). Damit liegt der Quartalsverlust um fast 18 Prozent höher als vor einem Jahr. Hingegen konnte Sony seinen Umsatz im abgelaufenen Quartal um 8,7 Prozent auf 1,907 Billionen Yen (13,35 Milliarden Euro) steigern.

Insgesamt konnte Sony im abgelaufenen Geschäftsjahr 2005/2006 (PDF-Datei) seinen Umsatz um 4,4 Prozent auf 7,475 Billionen Yen (52,32 Milliarden Euro) steigern, hingegen ging der Nettogewinn gegenüber dem Vorjahr um 24,5 Prozent auf 123,6 Milliarden Yen (861 Millionen Euro) zurück.

Die Elektroniksparte, zu der Fernsehgeräte, Laptops, DVD-Player und Videokameras zählen, konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr ihren Umsatz auf 5,15 Billionen Yen (36 Milliarden Euro) leicht um 1,7 Prozent steigern und steuert damit weiterhin den Löwenanteil des Konzernumsatzes bei. Während das Geschäft mit "Handycam"-Videokameras und "Vaio"-Notebooks einen operativen Gewinnzuwachs verbuchte, litten die Margen aufgrund des Preisverfalls für Bildsensorchips und LCD-Fernsehgeräte. Insgesamt schreibt die Elektroniksparte weiterhin einen operativen Verlust – im abgelaufenen Geschäftsjahr fiel dieser mit 30,9 Millionen Yen allerdings geringer aus als ein Jahr zuvor (minus 34,3 Millionen Yen).

Die Spiele-Sparte konnte ihren Jahresumsatz um 31,4 Prozent auf 959 Milliarden Yen (sieben Milliarden Euro) hochschrauben. Hierbei profitierte Sony wie andere japanische Unternehmen vom Verfall des Yen gegenüber Dollar respektive Euro und Absatzzuwächsen in diesen Regionen. Besonders gut verkaufte sich die portable Version der Playstation (PSP) – vom 1. April 2005 bis 31. März 2006 verkaufte Sony über 14 Millionen PSPs. Die Umsätze mit Spiele-Software blieben im Jahresvergleich nahezu unverändert. Der operative Gewinn der Spiele-Abteilung schmolz gegenüber dem Vorjahr allerdings um 80 Prozent auf 8,7 Millionen Yen zusammen. Als Grund nennt Sony erhöhte Ausgaben für Neuentwicklungen.

Die Filmsparte konnte den Umsatz im Gesamtjahr um 1,7 Prozent steigern, während der operative Gewinn um 57,1 Prozent absackte. Die Umsatzsteigerungen führte Sony vor allem auf Wechselkurseffekte zum Dollar zurück – ansonsten seien die Geschäfte auf Grund der im Vergleich zum Vorjahreserfolg "Spider Man 2" enttäuschenden Ergebnisse besonders mit den Filmen "Stealth", "Zahtura" und "Die Legende von Zorro" schlecht gelaufen. Die Finanzdienstleistungssparte von Sony konnte ihren Umsatz um 32,6 Prozent auf 743 Milliarden Yen (5,2 Milliarden Euro) erhöhen. Mit einer Steigerung ihres operativen Gewinns um 240 Prozent auf 188 Milliarden Yen (1,3 Milliarden Euro) gehört die Sparte, die unter anderem Lebensversicherungen (Sony Life) anbietet), zu den großen Gewinnbringern im Konzern.

Einen positiven Ergebnisbeitrag lieferte auch der gemeinsam mit dem Telecom-Ausrüster Ericsson betriebene Handy-Hersteller Sony Ericsson. Von dessen Überschüssen flossen im abgelaufenen Geschäftsjahr 248 Millionen US-Dollar an die Sony Corporation.

Nicht in der Bilanz der Sony Corporation enthalten sind die Ergebnisse des Plattenlabels Sony BMG. Das Joint Venture mit Bertelsmann erzielte in seinem ebenfalls am 31. März zu Ende gegangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 4,283 Milliarden US-Dollar und einen Nettogewinn von 95 Millionen US-Dollar. Im abgelaufenen Geschäftsjahr verbuchte das Musikhaus Restrukturierungskosten von 104 Millionen US-Dollar. (ssu)