Sony sieht TV-Anstalten bei HD-Fernsehen in der Pflicht

Ein attraktives TV-Angebot in HD-Qualität entstehe hierzulande nur "sehr langsam", bemängelt Sony-Europa-Chef Fujio Nishida.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 269 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Der Markt der Unterhaltungselektronik rund um hochauflösende Filme und Fernsehen (HD) entwickelt sich nach Einschätzung von Sony-Europa-Chef Fujio Nishida in Europa weiterhin deutlich schleppender als etwa in den USA. "Wir warten für die entsprechenden Inhalte hierzulande auf die Fernsehanstalten", sagte Nishida am Mittwoch auf Rhodos. Ein attraktives TV-Angebot in HD entstehe aber nur "sehr langsam". In Deutschland strahlt derzeit lediglich der Pay-TV-Sender Premiere Sendungen in HD-Qualität aus.

Für neue Medien wie Player für die Blu-ray-Disk (BD) mit großer Speicherkapazität sieht Nishida deshalb auch die USA als einen Hauptmarkt an. Europa und speziell Deutschland sei aber prinzipiell ein wichtiger Markt sowohl für BD-Player als auch -Rekorder. Einen Schub für die Blu-ray, die mit der HD-DVD um das Erbe der DVD konkurriert, erhofft sich Sony von der Spielekonsole Playstation 3, die über einen Blu-ray-Player verfügt und vergangenen Freitag ihren Europastart feierte. Innerhalb von zwei Tagen seien europaweit insgesamt 600.000 Konsolen verkauft worden. "Das war der schnellste Start einer Konsolen-Einführung in der Geschichte", sagte Nishida.

Sony will im Markt für Unterhaltungselektronik in HD-Qualität künftig eine führende Rolle spielen. Sony sei das einzige Unternehmen, das vom TV über Camcorder und Musik-Player bis zu Audio-Anlagen alles aus einer Hand bieten könne, sagt Nishida. Den Markt für Flachbild-Fernseher habe das Unternehmen allerdings zwei Jahre zu spät betreten. Ein Grund dafür sei auch die "Erfolgsgeschichte" von Sonys Röhrenfernsehern gewesen. Im Kalenderjahr 2006 war das Unternehmen weltweit zur Nummer eins im Markt für LCD-Fernseher nach Wert aufgestiegen und überholte erstmals LCD-Pionier und Marktführer Sharp. "Wir glauben, wir sind auf dem richtigen Weg", sagte Nishida. (dpa) / (pmz)