Sony stoppt Verkauf fast aller Beamer in Europa
Ein Auftragsfertiger für Sony beliefert offenbar auch das russische Militär. Die Beamer unterliegen damit EU-Sanktionen, Sony zieht sich vom Markt zurück.

Heimkinobeamer Sony Bravia 8
(Bild: c't)
Weil ein Auftragsfertiger offenbar den EU-Sanktionen gegen Russland unterliegt, stoppt Sony den Verkauf fast aller Heimkinoprojektoren und einiger sogenannter Installations-Beamer in Europa. Die EU-Sanktionen betreffen auch Unternehmen, die das russische Militär beliefern und damit direkt oder indirekt den Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützen. Das können etwa Chips oder andere Komponenten zum Bau von Drohnen, Raketen oder anderem Kriegsgerät sein.
Sony ist zwar selbst nicht direkt von den Sanktionen betroffen, lässt aber offenbar fast alle seine Heimkino-Beamer von einer betroffenen Drittfirma produzieren. Einzig das sehr teure Profimodell VPL-GTZ380 (ab 79200 €) gehört nicht dazu und bleibt im europäischen Handel. Alle an Endkunden gerichteten Modelle verschwinden, darunter der Bravia 9 (VPL-XW8100) (ab 15990 €) und Bravia 8 (VPL-XW6100) (ab 20995 €), die Sony erst im September 2024 vorgestellt hat. Händler dürfen jetzt nur noch ihre Lagerbestände abverkaufen, aber keine neue Ware in die EU einführen.
"Um die Einhaltung der geltenden Gesetze und Vorschriften, einschließlich der jüngsten europäischen Exportkontrollvorschriften und Handelsbeschränkungen, zu gewährleisten, haben wir die unvermeidliche Entscheidung getroffen, den Verkauf der nachfolgend aufgeführten Projektormodelle in Europa einzustellen", heißt es in einer Stellungnahme von Sony.
Beamer, die Sony nicht mehr in Europa verkauft | |
Produktgruppe | Produktname |
4K-Heimkino-Projektoren | VPL-XW8100/W/DE |
4K-Heimkino-Projektoren | VPL-XW8100/W |
4K-Heimkino-Projektoren | VPL-XW8100/B/DE |
4K-Heimkino-Projektoren | VPL-XW8100/B |
4K-Heimkino-Projektoren | VPL-XW6100/W/DE |
4K-Heimkino-Projektoren | VPL-XW6100/W |
4K-Heimkino-Projektoren | VPL-XW6100/B/DE |
4K-Heimkino-Projektoren | VPL-XW6100/B |
4K-Heimkino-Projektoren | VPL-XW5000/W/DE/1 |
4K-Heimkino-Projektoren | VPL-XW5000/W/1 |
4K-Heimkino-Projektoren | VPL-XW5000/B/DE/1 |
4K-Heimkino-Projektoren | VPL-XW5000/B/1 |
Installationsprojektoren | VPL-FHZ85/B/1 |
Installationsprojektoren | VPL-FHZ85/1 |
Installationsprojektoren | VPL-FHZ80/B/1 |
Installationsprojektoren | VPL-FHZ80/1 |
Installationsprojektoren | VPL-PHZ61/1 |
Installationsprojektoren | VPL-PHZ51/1 |
BenQ ist nicht betroffen
Der Blogger Michael B. Rehders berichtete zuerst über Sonys Rückzug. Der Händler takeoffmedia24 führt aus, dass ein Sony-Zulieferer auf der EU-Sanktionsliste von Mitte Dezember 2024 betroffen ist. Auf dieser Liste springt ein Name ins Auge: Qisda Optronics (Suzhou), mit Hauptsitz in Taiwan. Mittlerweile gibt es eine neuere, erheblich längere Liste. Qisda Corp ist die Muttergesellschaft von BenQ und stellt unter anderem Beamer her – auch als Auftragsproduzent für andere Firmen.
BenQ schreibt auf Anfrage, dass die eigenen Beamer nicht von Sanktionen betroffen sind. Dazu heiĂźt es: "Die Sanktionen betreffen das Unternehmen Qisda Optronics (Suzhou). Es betrifft nicht Qisda Corp, Qisda Electronics oder Qisda Vietnam. Qisda Corp ist die Muttergesellschaft der BenQ Corp."
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
(mma)