Space Shuttle geht wieder an den Start

Mehr als zwei Jahre nach der Explosion der Raumfähre Columbia geht das Shuttle-Programm der NASA jetzt weiter.

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Von
  • Dr. Harald Bögeholz

Das Space Shuttle darf wieder fliegen. Mehr als zwei Jahre nach der Explosion der Raumfähre Columbia am 1. Februar 2003 sind die Startvorbereitungen wieder im Gange. Am kommenden Ostermontag wandert die Discovery in das Vehicle Assembly Building des Kennedy Space Center in Florida, wo der neu designte externe Treibstofftank und die Feststoffraketen montiert werden. Am 4. April geht sie dann planmäßig auf die Reise zum Launch Pad 39B. Von dort soll sie mit einer siebenköpfigen Besatzung zwischen dem 15. Mai und dem 3. Juni zu einer 12-tägigen Versorgungsmission zur Internationalen Raumstation ISS aufbrechen.

Die Analyse der Columbia-Katastrophe hatte ergeben, dass der Hitzeschild der Raumfähre bereits beim Start durch herumwirbelnde Trümmerteile beschädigt worden war und daraufhin beim Wiedereintritt in die Atmosphäre nachgab. Auf Empfehlung der Untersuchungskommission haben die NASA-Techniker daraufhin zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Eine davon soll das Übel an seiner Quelle beseitigen: Der externe Treibstofftank wurde umkonstruiert, damit sich nicht so leicht Teile davon lösen können. Ein "Orbiter Hardening Team" beschäftigte sich damit, die kritischen Teile des Hitzeschilds zu verstärken, damit sie auch der Kollision mit kleinen Trümmerteilen standhalten.

Auch die Techniken, Beschädigungen noch im Weltraum zu erkennen und vor dem Wiedereintritt in die Atmosphäre zu beheben, wurden weiter entwickelt. So soll das Shuttle beim Anflug auf die Internationale Raumstation künftig pausieren und sich mit der Unterseite zur Station drehen, damit die Besatzung von dort aus hochauflösende Fotos anfertigen kann, an Hand derer sich Beschädigungen des Hitzeschilds erkennen lassen. Die dafür vorgesehenen Kameras wurden bereits mit einer russischen Progress-Rakete auf die ISS gebracht.

Aufgrund dieser und vieler weiterer Maßnahmen ist sich die NASA nun sicher, dass sich die Columbia-Katastrophe in dieser Form nicht wiederholen kann. Alle Risiken der Raumfahrt wird man aber wohl nie eliminieren können. (bo)