Später-Lesen-App Omnivore macht dicht

Omnivore organisiert Dokumente samt Markierungen für späteres Lesen, oder liest sie auch vor. Aber nur noch bis 15. November.​

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Ein weiblich anmutender Roboter sitzt vor einem Mischpult mit Bildschirmen und singt oder spricht in ein Mikrofon

Genau so.

(Bild: Bild: KI Stable Diffusion | Bearbeitung c't)

Lesezeit: 2 Min.

Das Open-Source-Werkzeug Omnivore hilft dabei, Webseiten und Dokumente zu speichern und zu organisieren, um sie später lesen zu können. Möglich sind auch Markierungen, Kommentare, Verschlagwortung, die Änderung von Schriftart und -größe, das Einbinden von RSS-Feeds sowie automatisches Vorlesen. Letzteres übernimmt die eingebettete Sprachausgabe aus dem Hause Elevenlabs. Jetzt aber verleibt sich Elevenlabs die ganze Omnivore-Anwendung ein.

Das haben die Omnivore-Gründer am Dienstag bekanntgegeben. Sie laden ihre User dazu ein, eine neue Anwendung namens Elevenreader zu nutzen, die für Android und iOS verfügbar ist. Im Unterschied zu Omnivore gibt es offenbar keine Browserplugins. In Omnivore gespeicherte Daten können bis 15. November zu Elevenreader übertragen werden, dann löscht Omnivore etwaig noch vorhandene Datenbestände.

Wer nicht zu Elevenreader umsteigen möchte, kann seine Omnivore-Daten auch herunterladen, ebenfalls nur bis 15. November. Der Quellcode Omnivores bleibt als Open Source weiter verfügbar. Ob ihn jemand nutzen wird, um einen neuen Später-Lesen-Dienst aufzusetzen, ist offen.

Wie Omnivore ist auch Elevenreader gebührenfrei – vorerst. "Eines Tages" soll eine "Premium"-Version der App erscheinen. "Auch dann werden wir einen großzügig gebührenfreien Tarif beibehalten", verspricht Elevenlabs. Das User Interface Elevenreaders gibt es vorerst nur auf Englisch, weitere Sprachen sollen folgen. Die Vorleseroutine spricht 32 Sprachen. Für einige davon gibt es zusätzlich Akzentvarianten, beispielsweise bayrisches Deutsch, kanadisches Englisch oder mährisches Tschechisch.

Selbstredend wird auch Polnisch unterstützt, schließlich wurde Elevenlabs von zwei Polen in New York gegründet. Das war vor gerade einmal zwei Jahren. Anfang dieses Jahres haben Wagniskapitalgeber das Sprachausgabe-Unternehmen Elevenlabs bereits mit mehr als einer Milliarde US-Dollar bewertet. Im Angebot sind nicht nur vollsynthetische Stimmen, sondern auch synthetische Klone echter Stimmen. Die Stimmenklone sind so gut, dass sie sogar Voice-ID-Systeme von Banken täuschen können.

(ds)