zurück zum Artikel

Spam legt Anti-Spam-Plattform lahm

Stephan Bäcker

Ein erhöhtes Aufkommen von Spam-Mails in den letzten Wochen hat die Server des Anti-Spam-Dienstes SpamCop außer Gefecht gesetzt.

In den letzten Wochen konnten Nutzer der Spam-Melde-Plattform SpamCop [1] keine Verbindung zu den Servern des Dienstes herstellen. Die zeigten ein Verhalten, als stünden sie unter Beschuss durch eine DDOS-Attacke. Auf der Plattform können registrierte Nutzer Spam-Mails einsenden und SpamCop erstellt daraus eine Blacklist.

Den Grund für die Unerreichbarkeit entdeckten Mitarbeiter des Herstellers Cisco, der bei der Entwicklung seiner Anti-Spam-Produkte maßgeblich von den Daten profitiert, die SpamCop sammelt. Demnach war die Zahl der versendeten Spam-Mails in den letzten Wochen so hoch, dass die Server den Anfragen der eigenen Nutzer nicht mehr gewachsen waren und eine vergleichbare Reaktion zu einer DDOS-Attacke zeigten.

Leser berichteten uns sogar, dass ihre Accounts gesperrt wurden. Ein Blick ins Forum [2] von SpamCop bestätigt solche Berichte. Ein Automatismus, der den Anbieter vor Angriffen von Spam-Versendern schützen soll, sperrt Nutzerkonten selbstständig, wenn darüber mehr als 50.000 Spam-Mails am Tag gemeldet werden. Von dieser Schutzmaßnahme waren, wie man im Forum verfolgen kann, noch weitere Nutzer betroffen.

Cisco als Eigentümer des SpamCop-Betreibers IronPort will nun allen registrierten Benutzern der Plattform als kleine Entschädigung einen Gutschein in Höhe von 15 US-Dollar anbieten. (bae [3])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-1641218

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.spamcop.net/
[2] http://forum.spamcop.net/forums/index.php?showtopic=12488&st=400&p=81743&#entry81743
[3] mailto:bae@heise.de