Spaßkamera Holga wird digital und wieder Made in Hongkong

Es gibt sie in den unterschiedlichsten analogen Abwandlungen inklusive zahlreicher Vorsatzobjektive seit 1982. Jetzt wird die analoge Spielzeug- und Spaßkamera digital und soll wieder in Hong Kong hergestellt werden.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 40 Kommentare lesen
Holga

(Bild: Holga)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Dr. Christoph Jehle
Inhaltsverzeichnis

Die klassische Holga-Plastik-Spielzeug-Rollfilm-Kamera (Produktübersicht im heise Preisvergleich) soll mit Unterstützung durch ein Kickstarter-Projekt jetzt zur Digitalkamera konvertiert werden. An der Stelle des klassischen analogen Rollfilms sitzt ein 8-Megapixel-Bildsensor aus einem Smartphone. Vier Gehäusefarben, zwei Blenden (2,8 und 8) und eine Verschlusszeit (1/60) sind die wichtigsten Features der geplanten Spaß-Kamera.

Mit den unterschiedlichsten analogen Abwandlungen der ursprünglichen Volkskamera aus Hongkong und der Verfügbarkeit zahlreicher Vorsatzobjektive wurden praktisch alle Spielarten der 1982 erstmals in der damals noch britischen Kronkolonie hergestellten analogen Spielzeug- und Spaßkamera durchdekliniert. Im Mai 2014 entstand dann erstmals die Idee einer digitalen Variante.

Sie wurde unter Beteiligung von T.M. Lee, dem Vater der klassischen Holga bei der Hongkonger Firma Universal Electronics Industries Ltd, ausgetüftelt. Im Januar 2015 erblickte dann der erste Prototyp aus dem 3D-Drucker das Licht der Welt.

Die neue Holga verfügt über die grundlegenden Bestandteile einer Digitalkamera, hat aber auch nicht wirklich mehr davon als unbedingt notwendig. So hat der Nutzer zwar die Wahl unter vier Gehäusefarben, kann aber nur zwischen den Blenden 2,8 und 8 wählen und muss sich mit der festen Verschlusszeit von 1/60 oder der freien Wahl bei Stellung „B“ begnügen.

Als Speicher dient eine SD-Karte. Mit eine WLAN-SD-Karte ist die Kamera auch WLAN-fähig. Für die Stromversorgung gibt es ein Batteriefach für zwei AA-Zellen oder alternativ eine 3-V-Geichstromeingangsbuchse. Über einen Zubehörschuh (hot shoe) lassen sich zudem Synchronblitzgeräte nutzen. Immerhin kann der stolze Kamerabesitzer mit einem Adapter dann auch die Vorsatzobjektive analoger Holgas vor das Kameraobjektiv setzen.

Wo sich bei der analogen Holga ein analoger Film durch die Plastikbox zwängte, sitzt bei der digitalen Variante ein 8-MP-CMOS-Sensor aus einem Smartphone. Statt Autofokus hat die Kamera ein Fixfokus-Objektiv, das Alles von 1,5 Meter bis unendlich scharf abbilden soll, zumindest in der Bildmitte. In den Randbereichen vignettiert das Objektiv natürlich, wie von einer Holga erwartet.

Besonders stolz sind die Entwickler der Kamera auf die Tatsache, das die Kunststoffteile und die Elektronik der Kameras aus lokaler Fertigung in Hong Kong stammen und die Kamera wieder wie ihr Vorbild in Hong Kong montiert, getestet, verpackt und versendet wird.

Die Details der Holga digital finden sich beim im Kickstartprojekt. (keh)