Spekulieren mit Cyberattacken

Ein neuer Prediction Market für IT-Sicherheitsprobleme und -trends soll Unternehmen und Behörden als Frühwarnsystem dienen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 45 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Niels Boeing

Die jüngsten Angriffe auf das Sony-Playstation-Netzwerk, den Internationalen Währungsfonds und andere Unternehmensserver haben die Betroffenen kalt erwischt. Experten erwarten, dass derartige Angriffe sich noch verstärken werden. IT-Sicherheitsforscher aus der US-Industrie, Universitäten und der CIA wollen deshalb einen „Prediction Market“ als Frühwarnsystem installieren, damit sich Unternehmen und Behörden besser auf Bedrohungen aus dem Netz vorbereiten können.

Ein Prediction Market funktioniert ähnlich wie eine Börse: Statt Aktien werden jedoch Prognosen über künftige Entwicklungen gehandelt. Indem die Teilnehmer „Anteile“ an diesen Einschätzungen kaufen und verkaufen, versuchen sie, den Wert ihres Portfolios zu mehren. Dabei bilden sich Kurse heraus, die als Indiz für die Wahrscheinlichkeit gelten, dass eine Prognose richtig liegt.

Handelbar wären dann beispielsweise Einschätzungen, dass die Menge an Spam-Emails im dritten Quartal 2011 um 10 Prozent zunehmen wird oder in den kommenden 24 Monaten ein wichtiger Kryptografie-Algorithmus geknackt wird. Wichtig sei, dass alle Daten juristisch relevant seien, also die von ihnen beschriebenen Ereignisse strafrechtliche Konsequenzen haben könnten, erläutert Greg Shannon vom CERT-Programm des Software Engineering Institute an der Carnegie Mellon University, das an dem Projekt beteiligt ist.

Mehr auf Technology Review online:

(nbo)