Spendenaktion über Airbnb: Zehntausende buchen Übernachtungen in der Ukraine

Weil Buchungen über Airbnb bezahlt werden, wenn man nicht eincheckt, nutzen Zehntausende die Möglichkeit, auf diesem Weg, Geld in das Kriegsgebiet zu schicken.

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(Bild: mirtmirt/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Eine kreative Hilfsaktion für Menschen in der Ukraine hat innerhalb weniger Tage fast zwei Millionen US-Dollar zusammengebracht. Das teilte das US-Unternehmen Airbnb mit, dessen Angebot dafür genutzt wird.

Menschen in aller Welt buchen über Airbnb Apartments in der Ukraine, ohne tatsächlich dort hinreisen zu wollen. Stattdessen kommt das Geld direkt bei den Anbietern und Anbieterinnen an, die Servicegebühren erlässt Airbnb ihnen nach eigener Aussage. Innerhalb von 48 Stunden wurden über die Aktion mehr als 60.000 Übernachtungen gebucht, über 1,9 Millionen US-Dollar wurden dafür gezahlt.

Mehr als die Hälfte der Buchungen seien aus den USA eingegangen, danach folgte Großbritannien und Kanada, zitiert das Wall Street Journal. Die Idee dazu ist dem Bericht zufolge in sozialen Netzwerken entstanden, Grundlage ist die Freigabe der Gelder direkt zum Buchungszeitraum – unabhängig davon, ob tatsächlich eingecheckt wird. Airbnb-Chef Brain Chesky teilt seitdem auf Twitter Nachrichten von Menschen in der Ukraine, die sich für das Geld bedanken und auf ihre prekäre Situation im Kriegsgebiet aufmerksam machen. Außerdem bedankte er sich bei allen, die an der Aktion teilnehmen.

Während die konkrete Hilfsaktion jetzt neu und auf Initiative von Nutzern und Nutzerinnen entstanden ist, hat Airbnb bereits Erfahrungen mit humanitären Krisen wie der aktuellen in und um die Ukraine. In den vergangenen Jahren hat das Unternehmen nach eigenen Angaben 54.000 Unterkünfte für Geflüchtete in aller Welt bereitgestellt. Kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hat Airbnb jetzt zugesagt, für 100.000 Flüchtende aus dem Land kostenfrei vorübergehende Unterkünfte bereitzustellen, unter anderem in Polen, Ungarn, Rumänien und Deutschland. Seit Kriegsbeginn haben bereits mehr als zwei Millionen Menschen das Land verlassen.

(mho)