Spiegel: Telekom und Liberty wollen über Kabelnetz verhandeln

Die Deutsche Telekom und der amerikanische Kabelnetzbetreiber Liberty Media wollen nach Informationen des "Spiegel" überlegen, wie sie den Verkauf des Telekom-Kabelnetzes an Liberty trotz Abmahnung des Bundeskartellamtes retten können.

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  • dpa

Die Deutsche Telekom und der amerikanische Kabelnetzbetreiber Liberty Media wollen nach Informationen des "Spiegel" Anfang kommender Woche gemeinsam überlegen, wie sie den Verkauf des Telekom-Kabelnetzes an Liberty trotz Abmahnung des Bundeskartellamtes retten können. Dabei dürften die Spitzen von Telekom und Liberty auch über den Verkaufspreis diskutieren, berichtet das Hamburger Nachrichtenmagazin in seiner neuesten Ausgabe.

"Die butterweichen Verträge, die das Telekom-Management mit Liberty-Chef John Malone abgeschlossen hat, ermöglichen eine solche Nachverhandlung, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ändern", schreibt "Der Spiegel". Erste Signale in diese Richtung soll es dem Magazin zufolge bereits gegeben haben.

Dagegen berichtet das Münchner Nachrichtenmagazin "Focus", Liberty prüfe nun einen Alternativplan zum Einstieg in den deutschen Kabel-TV-Markt. Malone erwäge nun, die Kabelfirma TeleColumbus von der Deutschen Bank zu übernehmen, schreibt Focus unter Berufung auf Liberty-Kreise.

Das Bundeskartellamt hatte sich am Donnerstag dem geplanten Zugriff von Liberty Media auf das deutsche Kabelnetz in den Weg gestellt. Mit einer Abmahnung teilte das Bundeskartellamt Liberty mit, dass der Kauf eines Großteils des Netzes der Deutschen Telekom nach dem jetzigen Stand der Bewertung untersagt werde. Bis 28. Februar will die Behörde dann ihre endgültige Entscheidung treffen. Allerdings ist auch eine Verlängerung dieser Frist denkbar, wie Kartellamtschef Ulf Böge der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sagte.

Liberty will rund 60 Prozent des Telekom-Breitbandkabelnetzes kaufen. Die Telekom müsste sich bei einem Verbot des Geschäfts in Höhe von rund 5,5 Milliarden Euro (rund 10,7 Mrd DM) neue Käufer für das Netz mit rund zehn Millionen Haushalten suchen. (dpa) (gr)