CES

Spiele-Handheld MSI Claw mit Intel Meteor Lake erwartet

Bei seinem ersten Steamdeck-Konkurrenten soll MSI nicht auf AMDs APUs setzen, sondern Intels Notebook-Chip H155. Es gibt schon inoffizielle Benchmarks.

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Ausschnitt aus dem Meme zum MSI Claw (Screenshot: heise online)

(Bild: X / Twitter @wxnod)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Nico Ernst

Im Vorfeld der Elektronikmesse CES hat MSI auf seinem Instagram-Kanal in der vergangenen Woche eines der üblichen Marketingvideos gezeigt, in denen ein neues Gerät nur ansatzweise zu erkennen ist. Es braucht jedoch nicht viel Fantasie, um anhand von zwei RGB-beleuchteten Thumbsticks, Lüftungsschlitzen und anderem darin ein Gaming-Handheld zu erkennen, das wie Valves Steamdeck oder das ROG Ally von Asus gestaltet ist.

Der auf meist zutreffende Hardware-Leaks spezialisierte X-Account @wxnod veröffentlichte kurz darauf ein Social-Media-Meme, welches das ganze Gerät samt dem Namen "Claw" zeigen soll. Vermutlich handelt es sich dabei um eine Grafik, die MSI selbst erstellt hat, und die zur Vorstellung des Claw auf der CES in der kommenden Woche verwendet werden soll. Auch MSI hatte in seinem Video schon auf die CES verwiesen.

Ein anderer Leaker, @Olrak29_, hat schließlich in der Datenbank von Geekbench auch zwei Einträge zum MSI Claw gefunden. Wie stets sind diese Angaben aber mit Vorsicht zu genießen, weil sie leicht manipulierbar sind. Es gibt zwei Einträge mit verschiedenen Scores. Einmal erreicht das vermeintliche Claw im Singe-Core-Test 1610 Punkte, einmal 2403 Punkte. Der Multi-Core-Score liegt bei 9693 und 11543 Punkten. Das deutet darauf hin, dass das Gerät mit unterschiedlicher Leistungsaufnahme für die Grafik/CPU-Kombination betrieben worden sein könnte.

Dabei soll es sich den Geekbenchdaten zufolge um Intels Core Ultra 7 155H handeln, der laut Intels Datenblatt eigentlich als Notebook-SoC mit minimal 20 und maximal 115 Watt betrieben werden kann, die Basis-Leistungsaufnahme liegt bei 28 Watt. Höhere Werte als dieser sind für ein Handheld mit akzeptabler Akkulaufzeit ziemlich unrealistisch, Intel müsste die einstellbare Leistungsaufnahme der Chips deutlich gesenkt haben. Zum Vergleich: das aktuelle Steamdeck mit OLED-Display kann im mobilen Betrieb zwischen 4 und 15 Watt eingestellt werden, das ROG Ally zwischen 9 und 25 Watt. An der Steckdose sind noch höhere Werte für mehr Performance möglich.

Die veröffentlichten Werte aus Geekbench für das MSI Claw liegen etwas über den bei den beiden genannten Konkurrenten üblichen Werten. Wie bereits berichtet, ist es Intels Ziel, mit Meteor Lake an AMDs mobilem Ryzen 7 vorbeizuziehen. Auf dessen Zen4-Architektur basieren auch die APUs des ROG Ally und des Steamdecks. Vergleiche und Abschätzungen mit Intels Meteor-Lake-Architketur sind rein nach Datenblättern aber allein schon deswegen schwierig, weil dort neben den P- und E-Cores auch besonders sparsame Effizienz-Kerne verbaut sind. Bei deren Benutzung, etwa bei Videowiedergabe, können sich viele andere Teile des Chips abschalten.

Das wirkt sich vermutlich auf die Akkuleistung gerade bei kleinen Geräten wie Spiele-Handhelds aus. Fraglich ist auch noch, wie sich die interne Grafikeinheit aus Intels Arc-Serie schlägt, bei den Desktop-Grafikkarten mit Arc gibt es vor allem bei älteren Spielen noch Probleme. Intel verbessert jedoch kontinuierlich die Treiber, was auch mehr Performance bringt. Zuletzt ist auch noch unklar, wie gute MSI die Software anpasst. Auch das ROG Ally hatte damit zu Anfang Probleme. Das Steamdeck wiederum arbeitet mit einer Linux-Variante namens SteamOS, das zwar nicht ausnahmslos alle Spiele der Steam-Plattform unterstützt, aber wenn, dann in der Regel mit längerer Akkulaufzeit als unter Windows.

(nie)