Spielemarkt: Apple macht angeblich mehr Profit als die Gaming-Riesen

Allein durch Provisionen verdiente Apple mehr an Gaming als Nintendo, Sony, Microsoft und EA kombiniert. Ein winziger Teil der Nutzer wirft das meiste Geld ein.

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Apple - App Store

(Bild: dpa, Ritchie B. Tongo/EPA)

Lesezeit: 2 Min.

Der App Store hat Apple zu einem Riesen im Videospielemarkt gemacht: Im Geschäftsjahr 2019 erwirtschaftete das Unternehmen durch seine 30-Prozent-Provision auf In-App-Käufe rund 8,5 Milliarden US-Dollar Gewinn, wie das Wall Street Journal unter Verweis auf Zahlen berichtet, die im Kartellstreit zwischen Epic Games und Apple ans Licht kamen. Das sei ein höherer Gewinn als die großen Konsolenhersteller und Spieleriesen Microsoft, Nintendo, Sony und Electronic Arts mit ihrem Gaming-Geschäft zusammengerechnet im selben Zeitraum erwirtschaftet hätten.

Apple selbst veröffentlicht keine Detailzahlen zu seinen Umsätzen durch die Provision auf App- und In-App-Käufe. Nur der Umsatz der gesamten Dienste-Sparte, die auch den App Store umfasst, wird genannt: Sie brachte dem Unternehmen im letzten Geschäftsjahr einen Umsatz von über 53 Milliarden US-Dollar – es ist Apples zweitgrößter Geschäftszweig hinter dem iPhone.

Gegenüber dem Wall Street Journal erklärte Apple, die beim Rechtsstreit veröffentlichten Zahlen zu App-Store-Gewinnen könnten Fehler enthalten, weil anfallende Kosten nicht ausreichend berücksichtigt würden – solche Profitberechnungen lägen deswegen zu hoch.

Seit Langem gilt als klar, dass ein Großteil der App-Store-Umsätze auf Spiele entfällt. Nach Schätzung von App-Marktforschern gaben Spieler im Jahr 2020 rund 45 Milliarden US-Dollar im App Store respektive in den dort erhältlichen iPhone- und iPad-Games aus. Über die Hälfte der Umsätze bringen demnach Spieler in China und USA.

Ein sehr kleiner Teil der Nutzer steckt dabei offensichtlich massiv Geld in Spiele, meist vermutlich für den Kauf von In-App-Währungen wie Juwelenkisten und Ähnliches in Free-to-Play-Titeln. Nur sechs Prozent der App-Store-Kunden sorgten im Jahr 2017 für 90 Prozent der Umsätze, schreibt das Wall Street Journal unter Verweis auf Gerichtsdokumente. Ein Prozent der Spieler versenke im Durchschnitt mehrere Tausend US-Dollar pro Jahr in Spielen – diese "Großausgeber" brachten allein über 60 Prozent der Umsätze.

(lbe)