Spielemarkt: Deutsche Spieleunternehmen hinken hinterher

2019 war ein Rekordjahr für Spiele. Laut Branchenverband game kam der Erfolg aber kaum bei deutschen Unternehmen an, deren Marktanteil weiter gering blieb.

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Spielemarkt: Deutsche Spieleunternehmen hinken hinterher

Screenshot aus Anno 1800

(Bild: Ubisoft)

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Die Deutsche Videospielbranche konnte 2019 kaum vom Wachstum des Marktes profitieren. Das zeigt eine Studie basierend auf Zahlen von GfK und App Annie, die der Branchenverband game nun vorgestellt hat. Demnach blieb der Marktanteil von Spielen deutscher Unternehmen selbst auf dem Heimatmarkt insgesamt unter 5 Prozent.

Videospielproduktionen aus Deutschland machen weiterhin weniger als 5 Prozent des Spiele-Umsatzes in Deutschland aus.

(Bild: game)

Der Umsatzanteil deutscher Spieleproduktionen wuchs 2019 im Vergleich zu 2018 von 4,3 auf 4,9 Prozent. Damit gehen von 3,4 Milliarden Euro Umsatz mit Spiele-Entwicklungen 168 Millionen Euro auf das Konto von deutschen Games-Unternehmen. Dass dieser Marktanteil überhaupt wuchs, ist wohl in erster Hinsicht auf Produktionen wie "Anno 1800" und "Tropico 6" zurückzuführen. Beide Titel kamen 2019 in den Handel und gehören zu den größeren Projekten, die in Deutschland umgesetzt werden.

"Während der deutsche Games-Markt von Rekord zu Rekord klettert, stagniert der Marktanteil von Spielen aus Deutschland nach wie vor auf niedrigem Niveau. Der leichte Anstieg im vergangenen Jahr lässt zwar hoffen, aber um die echte Trendwende zu schaffen, muss politisch für ein faires Wettbewerbsniveau gesorgt werden“, sagt game-Geschäftsführer Felix Falk.

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Damit pocht Falk erneut auf die zügige Umsetzung der Games-Förderung in Deutschland. Die niedrig dotierte De-Minimis-Förderung des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) lief mit zahlreichen Pannen an, die kleine Entwicklerteams vor existenzielle Probleme stellen konnten. Die "großvolumige Produktionsförderung", bei der es um deutlich mehr Geld geht, befindet sich derzeit noch in der Vorbereitung. Sie brauchte unerwartet lange, um die nötige Genehmigung bei der EU-Kommission zu bekommen.

"Die professionelle Umsetzung der finalen Förderrichtlinie ist jetzt entscheidend: Wenn diese zeitnah startet, die Fehler der Pilotphase korrigiert werden und die Abwicklung schnell, unbürokratisch und spezifisch auf Games-Unternehmen ausgerichtet abläuft, dann wird der Motor anspringen können", sagt Falk. Insgesamt sollen Videospiele in Deutschland bis 2023 mit jährlich 50 Millionen Euro gefördert werden. (dahe)