Spionage-Pixel in E-Mails als Tracking-Ergänzung

Dass Unternehmen E-Mails mit Pixeln versehen, um Daten der Empfänger auszulesen und für Marketingzwecken zu nutzen, ist laut neuen Analysen mittlerweile üblich.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 69 Kommentare lesen

(Bild: Pavel Ignatov/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Der E-Mail-Service Hey hat seinen Traffic ausgewertet und in zwei Dritteln aller E-Mails, Spam ist dabei bereits ausgenommen, Spionage-Pixel gefunden. Dadurch können fleißig Daten über die Empfänger gesammelt werden. Laut der BBC, die über die Ergebnisse von Hey berichtet, sei die Verwendung der Pixel inzwischen völlig üblich.

Nutzer und damit Datensammler sind nicht die großen Tech-Konzerne wie Google, Facebook und Co, dafür aber zahlreiche bekannte Unternehmen, wie unter anderem British Airways, Asos, Vodafone, Tesco und Unilever. Sie können durch die Pixel herausfinden, ob und wann eine Mail geöffnet wurde, wie oft man sie angesehen hat und von welchem Gerät aus. Auch der Standort des Empfängers lässt sich via IP-Adresse ungefähr herausfinden. Diese Daten können dann zu Marketingzwecken genutzt, gegebenenfalls dafür auch mit anderen Datensätzen verknüpft werden. Selbst das Zusammenführen mit Informationen aus dem Browser ist denkbar, womit sich das Nutzungsverhalten einer E-Mail-Adresse zuordnen ließe, schreibt die BBC.

Mehr zum Thema E-Mails

Meist sind die Tracking-Pixel als GIFs oder PNGs zu finden, sind durchsichtig und eben ein Pixel-groß. Die Funktionsweise ist ähnlich der von Cookies. Mithilfe der Pixel lässt sich etwa der Erfolg oder Misserfolg eines Newsletters analysieren und ableiten, was man verbessern kann – aber auch deutlich mehr.

Hey ist ein kostenpflichtiger Mail-Dienstleister, der sowohl die Pixel als auch andere Tracking-Optionen blockieren kann. Dahinter steckt Basecamp, die alles besser machen wollen, als andere E-Mail-Anbieter. Pixel in Mails und die damit einhergehende Datensammlung bedürfen eigentlich der Einwilligung der Nutzer. Wo diese zu finden und ob sie ausreichend ist, dürfte datenschutzrechtlich fragwürdig sein. Die Wege, möglichst viele Nutzerdaten zu bekommen, sind vielseitig. Erst kürzlich wurde publik, wie Favicons als eine Art "Super-Cookie" genutzt werden können. Die Browser sind auf diese (Aus-)Nutzung bisher nicht vorbereitet. Die kleinen Symbole werden im Browser-Cache gespeichert und können von dort abgerufen werden beziehungsweise fällt bei der neuen Methode auf, welche Logos nicht vom Browser geladen werden – also bereits im Speicher enthalten sind.

(emw)