Spionageschutz: iPads mit Hardware-Trennung des Mikrofons

Damit ein kompromittiertes iPad nicht zur Wanze werden kann, erfolgt laut Apple die Mikro-Deaktivierung auf Hardware-Ebene – bei Verwendung bestimmter Hüllen.

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Spionageschutz: iPads mit Hardware-Trennung des Mikrofons

(Bild: Joseph GTK/Shutterstock.com)

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Apple bringt eine wichtige Sicherheitsfunktion auf iOS-Geräte: iPads ab Modelljahr 2020 setzen nun auf einen "Hardware Disconnect" für das Mikrofon, wie der Hersteller mitteilte. Das soll verhindern, dass Schad-Software das Tablet unbemerkt zur Wanze macht. Die Trennung der Verbindung auf Hardware-Ebene mache es unmöglich, auf die Audiodaten des Mikrofons zuzugreifen.

Dieser Schutz greife selbst dann noch, wenn das iPad auf Firmware-Ebene kompromittiert sein sollte oder eine App Root- oder Kernel-Rechte in iOS erlangen kann, betont Apple in einer aktualisierten, bislang nur auf Englisch vorliegenden Fassung seiner Plattform-Sicherheitsdokumentation.

Die Hardware-Trennung erfolgt allerdings nur, wenn das iPad in einer Hülle steckt und diese geschlossen ist. Das funktioniere sowohl mit Apples hauseigenen iPad-Hüllen als auch mit Hüllen von Drittherstellern, wenn diese die von Apple vergebene "Made for iPad"-Zertifizierung (MFi) tragen, so das Unternehmen. Der Mechanismus dürfte auf Magnete setzen, die auch dafür sorgen, dass das iPad beim Zuklappen einer Hülle in den Standby-Modus geschickt wird – und beim Aufklappen wieder aufgeweckt wird.

Bislang gibt es nur das iPad Pro in einer 2020er Neuauflage, der "Hardware Disconnect" soll der Beschreibung zufolge aber offenbar auch bei allen kommenden neuen iPads eingeführt werden.

iPad Pro 2020 (7 Bilder)

Das neue Magic Keyboard bringt ein Trackpad mit – für iPad Pro Baujahr 2020 und 2018.
(Bild: Apple)


Die Schutzfunktion hatte Apple Ende 2018 zuerst bei mobilen Macs mit T2-Chip eingeführt – sprich MacBook Pro und MacBook Air. Auch hier soll die Hardware-Trennung es selbst bei einem kompromittierten Betriebssystem unmöglich machen, das Mikrofon zu aktivieren, wenn der Mac zugeklappt ist. Bei der Kamera verzichtet Apple auf einen derartige Trennung der Verbindung, deren Blickfeld sei bei geschlossenem Deckel sowieso komplett versperrt. Das gilt allerdings nicht für iPads, die auch ein Kamerasystem auf der Rückseite haben, das gewöhnlich von der Hülle ausgespart wird.

(lbe)