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Das der NSA gehörende Zentrum Menwith Hill in Großbritannien, ein Stützpunkt auch des Überwachungssystems ECHELON , wird zum Bodenstützpunkt des Space Based Infra Red System (SBIRS), eines

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Von
  • Florian Rötzer

Das der NSA gehörende Zentrum Menwith Hill in Großbritannien, ein Stützpunkt auch des Überwachungssystems ECHELON, wird zum Bodenstützpunkt des Space Based Infra Red System (SBIRS), eines "Systems von Systemen" aus etwa 30 miteinander vernetzten Satelliten und einer neuen Bodenstation. Das britische Verteidigungsministerium habe bereits den Bau zweier weiterer Kuppeln auf dem Gelände zur Unterbringung des neuen Raketenüberwachungssystems genehmigt.

Mit der neuen Generation von Satelliten seien, so berichtete eine BBC-Dokumentation, wieder Pläne hoch aktuell, den Krieg in den Weltraum zu tragen. Vor allem aber soll SBIRS ein Problem des bisherigen Anti-Missile-Überwachungssystems beheben. Bislang konnte man mit Satelliten nur Objekte mit großen Temperaturen - Raketen beim Start - entdecken und verfolgen. Wenn das Triebwerk von Raketen jedoch nicht mehr feuert und diese auf ihrem Flug erkalten, wurden sie für die Überwachungssysteme unsichtbar. Abhilfe soll jetzt eben SBIRS mit neuen Satelliten (LEOs) in einer niedrigen Umlaufbahn um die Erde schaffen. Ausgestattet sind die neuen Satelliten mit zwei Sensorentypen, die viele Frequenzbänder erfassen, um so auch kalte Objekte verfolgen zu können. Mit seinen Möglichkeiten wäre SBIRS natürlich die Grundlage für ein lasergestützten Raketenabwehrsystem im Weltraum, von dem Ronald Reagan bereits träumte. In der BBC-Sendung erklärte allerdings ein Sprecher des Verteidigungsministeriums, daß "das System in Menwith Hill ein Verteidigungssystem ist, das auf passive Weise eingesetzt wird. Alle Vorstellungen, daß es sich um lasergestützte Weltraumsysteme handeln könnte, sind pure Fantasie." Im Jahr 2007 soll SBIRS einsatzfähig sein.

Mehr in Telepolis: Ein neues Satellitensystem. (fr)