Start von Galileo-Testsatellit verschoben

Das Konsortium für den Aufbau des eigenständigen europäischen Satellitennavigationssystems hinkt mit dem zweiten Testsatelliten ein Jahr hinterher; der Zeitplan für den Galileo-Aufbau sei aber nicht gefährdet.

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Von
  • JĂĽrgen Kuri

Das europäische Satelliten-Navigationsprojekt Galileo kommt nur langsam voran. Galileo ist das eigenständige europäische Satellitennavigationssystem, das in Konkurrenz zum US-amerikanischen GPS aufgebaut werden soll.

Der Start des zweiten Testsatelliten Giove-B verzögere sich erneut, sagte ein Galileo-Sprecher gegenüber dpa. Er bestätigte damit einen Bericht der Financial Times Deutschland. Der Start sei nun für das Frühjahr 2007 geplant. Damit liegt das Konsortium nun ein Jahr hinter dem ursprünglichen Zeitplan zurück. Der Start war erst für das Frühjahr 2006 geplant gewesen, dann wurde er auf diesen Herbst verschoben.

Begründet wird die Verschiebung mit Problemen an Bauteilen. Der Zeitplan für den Aufbau des Galileo-Systems sei aber nicht in Gefahr, betonte der Galileo-Sprecher. Giove-B war zunächst als Ersatz für den ersten Galileo-Testsatelliten Giove-A gedacht, der Ende Dezember 2005 erfolgreich vom kasachischen Kosmodrom Baikonur aus an Bord einer Sojus-Fregat-Trägerrakete ins All transportiert worden war. Hauptaufgabe von Giove-A ist die Sicherung der Frequenzbänder für den Galileo-Betrieb: Bis Juni 2006 muss die ESA nachweisen, dass sie die von der International Telecommunications Union (ITU) für Galileo reservierten Funkfrequenzen tatsächlich nutzen kann. "Wir haben keine Eile mehr, weil Giove-A die Frequenz im All sichert", hatte ein ESA-Sprecher schon bei der ersten Verschiebung des Giove-B-Starts beteuert. (jk)