Startschuss für Galileo

Die EU-Verkehrsminister haben in Brüssel endgültig grünes Licht für das Navigationssystem gegeben.

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Von
  • Torge Löding

Lange genug hat es ja gedauert -- seit 1994 befindet sich das EU-Satellitenprojekt Galileo in Planung. Nun haben es die Verkehrsminister endgültig beschlossen. "Die Startrakete ist quasi scharf geschaltet, jetzt muss sie nur noch gezündet werden", meinte der Sprecher von Bundesverkehrsminister Kurt Bodewig gegenüber heise online. In nur 30 Minuten war der Tagesordnungspunkt Galileo auf dem Ministertreffen in Brüssel abgehakt. "Es ging so schnell, weil gute Vorarbeit geleistet worden ist", sagte der Sprecher weiter.

Das Galileo-System soll 30 Satelliten umfassen, den gesamten Globus abdecken und mit einer Genauigkeit von einem Meter präziser als der US-Konkurrent GPS navigieren. Die Entscheidung über den endgültigen Start des auf 3,6 Milliarden Euro veranschlagten Projekts wurde vor allem wegen finanzieller Bedenken immer wieder verschoben. Beschlossen wurde jetzt auch, dass der Sitz des Galileo-Hauptquartiers in Brüssel sein wird.

Teile der Gelder kommen von der europäischen Weltraumbehörde ESA und der EU-Kommission. Deutschland wird sich mit etwa 350 Millionen Euro beteiligen. Ab 2006 soll dann ein Unternehmen den weiteren Betrieb übernehmen, um die Satelliten auf der Umlaufbahn zu stationieren und das System zu betreiben, das ab 2008 funktionsfähig sein soll. Mindestens zwei Drittel der dabei erwarteten 2,5 Milliarden Euro sollen aus der Privatwirtschaft fließen. Ob dies erfolgreich ein wird, steht freilich noch in den Sternen. Die EU wird, falls die privaten Investitionen gelingen, den Betrieb dann so lange finanzieren, bis genügend Einkünfte erwirtschaftet werden. Man rechnet mit jährlichen Betriebskosten von über 200 Millionen Euro.

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