Statistisches Bundesamt: Einzelhandel kann auf gestiegene Umsätze zurückblicken

Trotz der verschiedenen Corona-Einschränkungen vermitteln die Schätzungen, dass der Einzelhandel nur in einigen Teilbereichen starke Rückgänge hinnehmen musste.

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(Bild: Kzenon/Shutterstock.com)

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Der deutsche Einzelhandel hat im November 2020 trotz Corona-Einschränkungen gute Geschäfte gemacht, wenn es nach Schätzungen des Statistischen Bundesamtes geht. Der durchschnittliche Umsatz soll bereinigt um Preiseffekte um 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gewachsen sein. Mit Blick auf das Gesamtjahr wird für 2020 eine reale Steigerung zwischen 3,9 und 4,3 Prozent gegenüber 2019 angenommen. Allerdings verweist das Statistische Bundesamt auch auf pandemie-bedingte Unsicherheiten in den Berechnungen. Für diese wurde auch ein neuronales Netz eingesetzt.

Einschließlich der Preiserhöhungen hätten die Händler im November gegenüber dem Vorjahresmonat 6,5 Prozent mehr Geld eingenommen. Allerdings sollen nicht alle Einzelhändler gleichermaßen von der Entwicklung profitiert haben. Während die Umsätze der Versand- und Internethändler gegenüber dem Vergleichsmonat November 2019 real um 31,8 Prozent zulegten, mussten Händler für Textilien, Bekleidung, Schuhe und Lederwaren mit einem Minus von 20 Prozent zurechtkommen.

Der Einzelhandel mit Waren verschiedener Art (zum Beispiel Waren- und Kaufhäuser) musste im November ein Minus von 6,1 Prozent (real) gegenüber dem Vorjahresmonat hinnehmen. Von den im November noch erlaubten Geschäftsöffnungen profitierten sie offenbar weniger als erhofft. Besonders gefragt waren hingegen Einrichtungsgegenstände, Haushaltsgeräte und Baubedarf mit einem Zuwachs von 15,4 Prozent.

Das Statistische Bundesamt empfiehlt den Langzeitblick auf die Daten, da beispielsweise Quartalsvergleiche im ersten Coronajahr stärkere Schwankungen zeigen

(Bild: DeStatis)

Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, wurde der Umsatz im Dezember 2020 "zuerst mithilfe einer Fortschreibung der Umsatzentwicklung in den Vormonaten ab Mai 2020 geschätzt und mit einem künstlichen neuronalen Netz sowie einem ARIMA-Modell (Auto Regressive Integrated Moving Average Modell) evaluiert."

Anschließend habe man die erste Umsatzschätzung um Umsatzeinbußen des stationären Einzelhandels mit nicht-Lebensmitteln aufgrund des erneuten Lockdowns ab dem 16. Dezember reduziert. Um die Umsatzeinbußen für stärker eingeschränkte Einzelhändler zu berechnen, wurden unter anderem Eckdaten des Coronavirus-Lockdowns im April 2020 herangezogen.

(kbe)