Sterne zählen per Internet
Die "größte galaktische Bestandsaufnahme" baut auf die Mithilfe von Freiwilligen im Internet.
Bilder von etwa einer Million Galaxien füllen das Fotoalbum der Astronomen vom mexikanischen Apache Point Observatory. Um die Datenflut zu sortieren, suchen die Wissenschaftler im Rahmen des Projekts Galaxy Zoo die Unterstützung von Freiwilligen übers Internet. Anders als bei Vorhaben wie distributed.net oder dem Vorreiter Seti@home geht es den Sternen-Zoologen aber nicht um die Gewährung von Rechenzeit, sondern um menschliches Hirnschmalz. Versuche, die vorliegenden Bilder mit Rechenprogrammen zu klassifizieren, sind nämlich bislang gescheitert, weil die Ergebnisse zu oft daneben lagen.
Dabei geben sich die gestellten Aufgaben auf den ersten Blick recht anspruchslos: Es geht darum, ob eine abgebildete Milchstraße auf dem Bild elliptisch oder spiralförmig erscheint und – sofern man das erkennen kann – ob sie sich rechts- oder linksherum dreht. Doch ohne Automatismus müssten sich die Forscher jahrelang durch die Daten wühlen. "Wir haben mehr Informationen als wir verdauen können", erklärt Bob Nichol, Astronom an der Universität Portsmouth (England) gegenüber CNN. Trotzdem oder gerade deswegen apostrophiert er die Lage als "das goldene Zeitalter der Astronomie".
Um den Forschern zur Hand zu gehen, kann man sich bei Galaxyzoo registrieren, ein kurzes Tutorial absolvieren und anschließend eine Sternenwolke nach der anderen einordnen. Jede Galaxy beschäftigt dabei mehrere Helfer parallel, damit Flüchtigkeitsfehler schon vor der späteren Katalogisierung auffallen und behoben werden können. (hps)