Strandgeschichten: Die Bilder der Woche (KW 44)

Strände liefern zu jeder Jahreszeit tolle Motive. Unsere Galeriefotografen haben diese Woche einige besonders schöne eingefangen.

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(Bild: Reiner Weber)

Lesezeit: 5 Min.

Baden, Sammeln und Fotografieren, an Stränden kann man sich austoben und vielen Hobbys nachgehen. Fotografen lieben dabei die Vielseitigkeit des Wassers, das sich durch Bewegung und Reflexionen ständig verändert. Je nach Tages- und Jahreszeit sowie Lichteinfall lassen sich an einem Ort sehr unterschiedliche Motive einfangen. Einige davon haben Ihren Weg in unsere Bilder der Woche gefunden.

c't Fotografie 5/24

Bartmeise (male) III: Stefan Weber ist begeisterter Tierfotograf. Seine Bilder finden sich regelmäßig in den Bildern der Woche. Wer gute Wildtierfotos aufnehmen möchte, muss dafür oft einige Herausforderungen in Kauf nehmen, zum Beispiel bei Wind und Wetter auf Ansitz gehen. Der Fotograf erzählt uns von seinem Erlebnis mit den Bartmeisen am Ufer des Federsees: „Ich möchte dazu einen Tierfotografen zitieren, der nach einer mehrmonatigen Reise dazu sagte: "Man sitzt im Tarnzelt und beobachtet wie das beste Licht "ungenutzt" über die spektakulären Landschaften zieht. Auf unserer Tour haben wir überwiegend sogenannte Negativnachweise erbracht, also keine Vögel nachgewiesen."

So ist es bei den Bartmeisen am Federsee im Herbst/Winter nicht. Die Location ist kein 'Geheimtipp', sodass manchmal die Anzahl der Fotografen auf dem Steg die Anzahl der Sichtung deutlich übersteigt. Aufgrund der Wettervorhersage war das bei meinem Besuch dort nicht so. Sobald die dort (zwangsläufig) ebenfalls anwesenden Fotografen nicht mehr ungeduldig auf dem Steg entlang laufen und etwas Ruhe eingekehrt ist, ist eine gute Sichtungen der flinken Tiere möglich. Dann kommt der Faktor Glück ins Spiel, hält sich eine Gruppe der Bartmeisen im Ried auf und 'wandert' zu einem hin oder schafft man es gar sich auf akzeptable Sicht-/Fotodistanz anzunähern?

heise Aktion

Sichtungen sind nur morgens möglich, die Tiere verschwinden gegen 11 Uhr vom Steg ins entfernte umliegende Ried bis zum nächsten Morgen. Ich hätte mir daher für den Tag mehr Sonne (Licht) gewünscht. Dies macht es zwar schwieriger die Tierchen korrekt abzulichten (Stichwort: Gegenlicht), aber die Fotos sind meiner Meinung nach interessanter. Einfacher ist es natürlich im 'einheitsnebelgrau' mit leichtem Nieselregen. Dafür waren es wenige Fotografen :-). Das Ried sorgt bei jedem Wetter für den angenehm warmen Bildhintergrund.“

Brandung: Nicht immer scheint im Urlaub die Sonne. Diese Erfahrung musste auch Joachim Kopatzki machen. Doch einen begeisterten Fotografen hält schlechtes Wetter nicht auf. Er erzählt: „Das Foto entstand im März 2022 an der Südostküste Mallorcas. Statt Landschaft im milden Frühlingslicht zu fotografieren, war für die Tage "Nordseewetter" angesagt. Die überraschend hohen Wellen waren dann halt 'mein Motiv'. Dazu war die Farbe des Himmels (Südwind und Sand aus der Sahara) besonders.“

Nordseepriel: Reiner Weber zog es ins schöne Dänemark. An einem kühlen, windigen Oktobertag auf der Nordseeinsel Rømø konnte er einen Priel im Wattenmeer fotografisch einfangen. Die Aufnahme gibt durch die kleinen verschwommenen Personen in den farbigen Jacken die Jahreszeit sehr gut wieder. Er erklärt: „Wenn die Sommertouristen weg sind, kommt meine Zeit für so etwas, weil ich diese Weite und Einsamkeit dann in vollen Zügen auf mich wirken lassen kann.

Rømø hat einen Strand ähnlich dem in St. Peter-Ording, nur noch weitläufiger. Und weil dort auch nicht so viele Menschen unterwegs sind, kommt man sich immer etwas verloren vor, ist dafür emotional jedoch auch näher an der Natur. Die Nordsee überspülte da gerade zusehends den Strand, und so kam diese Szene zustande, und die vereinzelten, winzig erscheinenden Menschen weit draußen verstärkten den Eindruck von schier unendlicher Weite noch. Wie groß die Welt doch in solch einem Moment ist, und wie klein man selbst dabei wird, wobei ich mich dann der Schöpfung verbundener fühle als irgendwo sonst. Die leichte Weitwinkelperspektive (32 mm in Bezug auf das ehemalige Kleinbildformat) trug zur Bildwirkung noch bei, um die Weite der Landschaft mit der emotionalen Empfindung in Einklang zu bringen.“

Ahoi, die Zweite…: Christian Nagel schaffte es mit dem gleichen Motiv gleich zweimal in die Bilder der Woche. „Das Bild "Ahoi, die Zweite" entstand auf dem Rückweg eines Strandaufenthaltes in Binz auf Rügen.“ schreibt er an c’t Fotografie. „Die Aufnahme war zunächst nur ein Test per Smartphone und sollte mich zusätzlich an das Motiv erinnern, denn ich hatte vor, zur blauen Stunde mit der DSLR und entsprechendem Objektiv zurückzukommen. Witzig ist, dass auch die spätere LZB-Aufnahme "Ahoi" bereits einmal Bild des Tages geworden ist. "Ahoi, die Zweite" hatte ich dann nur als Vergleich für die Community eingestellt und weil ich von der Aufnahmequalität der Smartphone-Kamera (Xiaomi Redmi Note 11) doch recht positiv überrascht war.“ Dass dieses Motiv auf Rügen relativ bekannt ist, zeigte sich dann auch in den Kommentaren der Community.

Alle Bilder dieser Woche finden Sie noch einmal in der Übersicht in unserer Fotogalerie:

Die Bilder der Woche (KW44/22) (7 Bilder)

Bild am Samstag: Dranske - Strand III von MixMax_14
Galeriefotograf MixMax_14 besuchte die Halbinsel Wittow auf Rügen. Das Foto entstand südlich von Dranske auf der Boddenseite. Die acht Kilometer lange und bis zu anderthalb Kilometer breite Landzunge war lange Zeit militärisches Sperrgebiet.



(Bild: MixMax_14)

(cbr)