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Streaming überholt Downloads in US-Musikgeschäft

Streaming überholt Downloads in US-Musikgeschäft

(Bild: RIAA)

Musik aus dem Netz ist auch in Deutschland auf dem Vormarsch – doch der weltgrößte Markt USA setzt die Maßstäbe: Dort ist Streaming 2015 zur wichtigsten Geldquelle geworden.

Im US-Musikmarkt wurde im vergangenen Jahr erstmals mehr Umsatz mit Streaming direkt aus dem Netz als mit Song-Downloads erzielt. Die Streaming-Erlöse sprangen um 29 Prozent auf 2,4 Milliarden Dollar (rund 2,15 Milliarden Euro) hoch, wie der Branchenverband RIAA mitteilte [1]. Das ergab einen Anteil von 34,3 Prozent an den Gesamteinnahmen. Die Downloads, die zuletzt die wichtigste Geldquelle in der US-Musikbranche waren, brachten nach einem Rückgang noch 34 Prozent der Erlöse ein. Die physischen Tonträger wie CD und Vinyl steuerten noch 28,8 Prozent bei.

In Deutschland ist die Situation anders: Hier sorgte 2015 die CD trotz einer Talfahrt mit 60,8 Prozent noch für den Großteil des Geschäfts. Die Streaming-Einnahmen [2] verdoppelten sich zwar, machen aber erst 14,4 Prozent der gesamten Erlöse aus.

Für das Wachstum des Streaming-Geschäfts in den USA war vor allem der Sprung bei den Abo-Einnahmen um die Hälfte auf 1,22 Milliarden Dollar verantwortlich. Die Erlöse mit Werbung in kostenlosen Streaming-Angeboten wurden auf 385 Millionen Dollar beziffert – nach 295 Millionen im Jahr 2014.

Insgesamt wuchs das Geschäft mit Musik in den USA im vergangenen Jahr RIAA zufolge um 0,9 Prozent auf 7 Milliarden Dollar – die sinkenden Verkäufe bei Downloads und CDs glichen die Streaming-Zuwächse weitgehend aus. In Deutschland wuchs der Musikmarkt im vergangenen Jahr nach Zahlen des Branchenverbandes BVMI um 4,6 Prozent auf 1,55 Milliarden Euro. (anw [3])


URL dieses Artikels:
https://www.heise.de/-3150204

Links in diesem Artikel:
[1] http://www.riaa.com/wp-content/uploads/2016/03/RIAA-2015-Year-End-shipments-memo.pdf
[2] https://www.heise.de/news/Musikmarkt-in-Deutschland-waechst-dank-Streaming-kraeftig-3126832.html
[3] mailto:anw@heise.de