Streit um HP-Compaq-Fusion entwickelt sich zur Schlammschlacht

Im Streit um die Fusion von Hewlett Packard und Compaq werfen sich die gegnerischen Parteien jetzt Falschaussagen vor.

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Von
  • Murat Özkilic

Im Streit um die Fusion von Hewlett Packard und Compaq wird der Ton der gegnerischen Parteien jetzt immer schärfer. In einem am Montag eingereichten Brief an die US-amerikanische Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) wirft das Management des Konzerns Walter Hewlett vor, die Fusionspläne seit Anbeginn mit unglaubwürdigen Handlungen und Statements zu konterkarieren. Die Absichten von Walter Hewlett seien zweifelhaft, da er in seiner Funktion als Direktor seinerzeit für den Zusammenschluss der Unternehmen gestimmt habe, als Aktionär aber vehement dagegen halte. Ferner habe er Besprechungstermine und Management-Treffen nicht wahrgenommen, in denen Details der Fusion besprochen worden seien; Hewlett habe so Möglichkeiten zu konstruktiven Diskussionen versäumt.

Walter Hewlett weist in einem Antwortschreiben wiederum die Vorwürfe zurück. Der Grund, seinerzeit für die Fusion von Hewlett Packard und Compaq zu stimmen, sei ein Gespräch gewesen, das er drei Tage vor der Abstimmung mit dem HP-Berater Larry Sonsini geführt habe. Sonsini habe ihm damals zu verstehen gegeben, dass es mit oder ohne die Unterstützung von Walter Hewlett zur Fusion kommen werde, da die übrigen HP-Direktoren in jedem Fall dahinter stünden. Sollte er sich gegen den Zusammenschluss aussprechen, habe Sonsini ihm gesagt, müsse aufgrund eines nicht einstimmigen Ergebnisses der Deal neu verhandelt werden, was wiederum einen höheren Fusionspreis zur Folge hätte. Er habe daher "angeraten" bekommen, als HP-Direktor für die Fusion zu stimmen -- und als Aktionär dagegen. Da er sich sicher gewesen sei, gemeinsam mit anderen Anteilseignern auf der Hauptversammlung den Beschluss zu kippen, habe Hewlett sich schließlich zu diesem Vorgehen entschieden, berichtet das Wall Street Journal. Der Brief von Hewlett-Packard an die SEC sei daher eine Konstruktion aus Halbwahrheiten und verschleiere die tatsächlichen Sachverhalt, erklärte Walter Hewlett.

Larry Sonsini und das HP-Management betonten dagegen, dass es vor dem Fusionsbeschluss in diesem Zusammenhang weder Gespräche mit Walter Hewlett noch andere Aufforderungen gegeben habe. Fusionssumme und andere Details hätten damals noch gar nicht zur Diskussion gestanden. (mur)