Stromnetz: DB Energie will Netzbetreibern helfen

Wenn im Norden viel Windstrom produziert wird, drohen Leitungen in den Süden zu überlasten. Die Bahntochter DB Energie will das Problem lindern.

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Stromtrasse, Hochspannungsmast, Strommast

(Bild: Amprion)

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Die Bahntochter DB Energie will dem Übertragungsnetzbetreiber Tennet künftig dabei helfen, bei Kapazitätsengpässen Ökostrom von Norden nach Süden zu transportieren. Dies berichtete "Der Spiegel" zuerst. In einem Feldversuch sollen zunächst 40 Megawatt zusätzlich in das Bahnnetz eingespeist werden.

Fehlende Verbindungen zwischen Nord- und Süddeutschland haben gegenwärtig zur Folge, dass bei einem hohen Aufkommen von Ökostrom Windkraftanlagen im Norden abgeregelt werden müssen, da den vorhandenen Leitungen sonst Überlastung droht. In Süddeutschland werden indessen zusätzliche Kraftwerke hochgefahren, um die daraus resultierende Stromlücke zu schließen. Dieses teure Ungleichgewicht soll mit dem Bau neuer Stromtrassen behoben werden – doch die Planungen hierzu ziehen sich unter anderem wegen Klagen und Protesten hin.

Tennet ist mit seinem Höchstspannungsnetz für einen Korridor zwischen Schleswig-Holstein und Bayern zuständig. Die Bahn hat vor, Strom im Norden einzuspeisen und im Süden dem öffentlichen Netz zur Verfügung zu stellen. Die DB Energie unterhält ein eigenes 7800 Kilometer langes Hochspannungsnetz, das weitgehend vom öffentlichen Netz getrennt betrieben wird.

Das Pilotprojekt im ersten Quartal 2024 dürfte zunächst allerdings kaum zu einer großen Entlastung führen. 40 Megawatt entspricht der Leistung von weniger als 10 durchschnittlichen Windkraftanlagen, die heute an Land gebaut werden. Alleine von der neuen Stromtrasse SuedLink, die Tennet und TransnetBW gemeinsam zwischen Nord- und Süddeutschland bauen, versprechen sich die beiden Netzbetreiber im Vergleich zum Beispiel eine Leistung von vier Gigawatt.

(mki)