Stromsparender Funk: Entwicklungsumgebung für Geräte mit Bluetooth Smart

Die Bluetooth Special Interest Group (SIG) will unter dem Namen "Bluetooth Developer Studio" eine neue Entwicklungsumgebung für Produkte veröffentlichen, die im stromsparenden Protokoll Bluetooth Smart funken.

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Entwicklungsumgebung für Bluetooth-Smart-Geräte
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

Das Bluetooth Developer Studio, eine neue Entwicklungsumgebung für Produkte, die im stromsparenden Protokoll Bluetooth Smart funken, wird am heutigen Dienstag auf der "Bluetooth World 2015" in San Francisco vorgestellt. Der Fokus der Konferenz liegt auf den Einsatz von Bluetooth Smart alias Bluetooth 4.0 Low Energy (BTLE) im Bereich Internet der Dinge und Smart Home.

Mit dem neuen Tool reduziere sich signifikant die Entwicklungszeiten für Bluetooth-Smart-Gerät, erklärte Martin Woolley, Technical Program Manager der Bluetooth SIG, im Interview mit heise online. Offiziell spricht die SIG mittlerweile sogar von einer Zeiterspanis von bis zu 70 Prozent.

Nordic Semiconductor hat bereits angekündigt, dass das Bluetooth Developer Studio sein Entwicklungskit nRF51DK dank passendem Plug-in unterstützt.

(Bild: Nordic Semiconductor)

Über die Bedienoberfläche wählt man beim Developer Studio per Drag & Drop zunächst ein Profil, das die Fähigkeiten des Gerätes definiert. Dabei kann man auf eine Reihe von Vorlagen für typische Anwendungen zurückgreifen. Schon hier sind Tests möglich, um etwa Fehler bei der Kommunikation zwischen Client und Dienst oder dem Versand von Mitteilungen zu erkennen.

Im zweiten Schritt legt man fest, welche Plattform (Chips und Module) das Bluetooth-Smart-Gerät benutzten wird und mit welchen Clients es zusammenarbeiten soll – etwa Android-Smartphones. Dabei kommen Plug-ins zum Einsatz, die die Anwender auch selbst entwickeln und an andere SIG-Mitglieder weitergeben können. Denkbar wäre beispielsweise eine zu einer Gerätegruppe passende Android-App samt GUI.

Laut Woolley erzeugt das Developer Studio auf Grundlage der Angaben den meisten Code selbst. So müssten etwa bei einem Sensor lediglich noch programmiert werden, was mit den übermittelten Werten geschehen soll. Bei einem einfachen Gerät käme man so vielleicht noch auf sechs Zeilen selbstgeschriebenen Code.

Die Umgebung richte sich somit laut Woolley an eine breitere Gruppe von Entwicklern, die nicht unbedingt ausgebildete Embedded-Software-Ingenieure sein müssen. Allen Nutzern käme entgegen, dass sich der produzierte Code über ein Hardware-Dongle gleich testen lasse – dank Skript-Unterstützung auch automatisiert. Ein integriertes Repository unterstütze schließlich der Austausch von Lösungen.

Als Veröffentlichungsdatum für die Version 1.0 peilt die SIG den Spätsommer dieses Jahres an. Das Programm wird zunächst für Windows verfügbar sein, eine Mac-Version ist in angedacht. Alle Mitglieder der Bluetooth SIG erhalten es kostenlos – auch die nicht-zahlenden "Adopter Member". (nij)