Studie: Mobilfunkantennen haben keine akuten Auswirkungen auf Elektrosensible

Laut einer britischen Studie lässt sich kein Zusammenhang zwischen den elektromagnetischen Feldern einer Mobilfunkstation und nachweislich vorhandenen Beschwerden von Elektrosensiblen herstellen.

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Von
  • Angela Meyer

Elektrosensible leiden zwar tatsächlich, wenn sie glauben, dass eine Mobilfunkantenne sie bestrahlt, es lässt sich aber kein Zusammenhang mit deren Aktivität feststellen, sagen Forscher der britischen Universität Essex laut einem BBC-Bericht. Die Forschergruppe unter der Leitung von Elaine Fox untersuchte in der über drei Jahre laufenden Studie 44 Personen, die angaben, unter elektromagnetischen Feldern zu leiden, sowie eine Kontrollgruppe mit 114 Personen. Ähnlich wie bei einer Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAUA) ergaben Untersuchungen, bei denen Probanden und Forscher nicht wussten, ob die Mobilfunkantenne an oder aus ist, dass beide Testgruppen dies nicht unterscheiden konnten und auch nicht messbar darauf reagierten.

Mit einem etwas anders als bei der BAUA-Studie aufgebauten Experiment stellten die britischen Forscher aber fest, dass bei den elektrosensiblen Probanden sehr wohl körperliche Reaktionen messbar gewesen seien, und zwar immer dann, wenn sie davon ausgingen, dass die Mobilfunkantenne sendet. Dies deckt sich mit der Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die ein Informationsblatt zur elektromagnetischen Hypersensibilität (EHS) veröffentlicht hat, das auch Empfehlungen zur Behandlung Elektrosensibler gibt. Unabhängig von der Ursache könne EHS - obwohl medizinisch nicht eindeutig diagnostizierbar - eine Behinderung für die Betroffenen darstellen, heißt es dort.

Die britische Studie, die nur die unmittelbare Reaktion auf Mobilfunkantennen, nicht die langfristigen Auswirkungen von Mobilfunk untersucht hat, ist im Fachjournal Environmental Health Perspectives (EHP) veröffentlicht. Sie ist Teil des britischen Mobile Telecommunications and Health Research Programme (MTHR), das von Regierung und Industrie gemeinsam finanziert wird. Das MTHR-Programm war nach der Veröffentlichung des Stewart-Reports im Jahr 2000 ins Leben gerufen worden, der in einigen Bereichen weitere Studien empfohlen hatte. In den vergangenen Jahren sind eine Vielzahl von Programmen aufgelegt worden, um die Auswirkungen von Funktechniken auf Menschen näher zu untersuchen. (anm)