Studie: RFID-Umsätze ziehen rasant an

Während die Marktforscher von In-Stat in den USA den Handelskonzern Wal-Mart als treibende Kraft für den Siegeszug von RFID ansehen, werden auch Zweifel laut.

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Von
  • Torge Löding

Der Umsatz mit Funkchips werde sich rasant entwickeln, das ist die Meinung der Analysten des Marktforschungsunternehmens In-Stat. Der Erlös mit RFID-Tags werde von 300 Millionen US-Dollar im Jahr 2004 auf 2,8 Milliarden Dollar in 2009 zulegen. Fallende Stückpreise würden bei der Verbreitung der funkenden Etiketten helfen, heißt es weiter. Heute gebe es RFID-Chips ab 15 US-Cent.

Unterstützt wird diese Einschätzung vom Vorstand des deutschen Handleskonzerns Metro, Zygmunt Mierdorf. Mierdorf, der bei Metro als Logistik-, Personal- und IT-Chef für die Funketiketten verantwortlich ist, hatte gesagt: "Spätestens in 15 Jahren werden wir alles automatisiert haben." Der Düsseldorfer Konzern hat als erster weltweit im November 2004 begonnen, von zunächst 22 seiner Lieferanten nur noch Paletten mit RFID-Chips anzunehmen. Bis Ende 2005 sollen es nach WiWo-Informationen rund 100 Hersteller sein, die 70 Prozent des Sortiments stellen.

Doch während In-Stat in den USA den Handelskonzern Wal-Mart als treibende Kraft für den Siegeszug von RFID ansieht, werden auch Zweifel laut. "RFID-Technik kämpft mit Startschwierigkeiten" schrieb vor wenigen Tagen die Neue Zürcher Zeitung. Bis Ende Januar 2005 habe der US-Handelsriese seine 100 wichtigsten Lieferanten verpflichten wollen, die Waren auf Paletten mit RFID-Chips auszuzeichnen. Nun mehren sich aber nach Informationen der Schweizer Zeitung die Anzeichen, dass sich die Wal-Mart-Zulieferer ungenügend auf den Stichtag vorbereitet haben. Nach Auskunft der Beratungsfirma AMR Research hätten die Firmen viel zu wenig investiert, als dass das RFID-Programm ein Erfolg werden könnte. So habe man bei Leseproblemen einfach drei oder vier Chips mehr an der Palette angebracht, anstatt zu untersuchen, was die Kommunikation beeinträchtigt. Nur wenige Firmen hätten nach Ansicht von AMR Research den Aufwand betrieben, die Chips so zu isolieren, dass der Datenaustausch problemlos klappe. Auch sei die Industrie noch meilenweit davon entfernt, RFID-Tags in Massenfertigung herstellen zu können. (tol)