Studie: Soziale Roboter im Kampf gegen Einsamkeit und Missstimmung

Das Plaudern mit einem sozialen Roboter kann die Stimmung aufhellen und ein Mittel gegen Einsamkeit sein, sagen Wissenschaftler der University of Glasgow.

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(Bild: Dmytro Zinkevych / Shutterstock.com)

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Forscher der University of Glasgow haben herausgefunden, dass Menschen, die mit sozialen Robotern agieren, sich weniger einsam fühlen. Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich Roboter dazu eignen, die Stimmung von Menschen aufzuhellen und zugleich unterstützend auf die emotionale Gesundheit wirken zu können.

In der Studie "Building Long-Term Human-Robot Relationships: Examining Disclosure, Perception and Well-Being Across Time", die im International Journal of Social Robotics veröffentlicht ist, untersuchten die Wissenschaftler, die langfristige und wiederholte Interaktion zwischen Menschen und sozialen Robotern. Die Forschenden wollten dabei wissen, ob und welche Auswirkungen dies auf den Menschen haben kann.

Die Studie wurde während des Höhepunkts der Corona-Pandemie durchgeführt. Sie fand ausschließlich online statt. Die 39 Probanden, die an der Studie teilnahmen, wurden mit dem sozialen Roboter "Pepper" über Zoom-Videochats vertraut gemacht. Innerhalb von fünf Wochen interagierten sie mit dem Roboter insgesamt zehnmal.

Dabei ergab sich, dass die Teilnehmer mit zunehmender Dauer des Kontakts dem Roboter mehr und intimere Informationen über sich preisgaben. Auch die Gespräche an sich dauerten länger. Die Probanden nahmen den Roboter im Laufe der Zeit sozialer und kompetenter wahr. Zudem habe der Roboter der Studie nach beruhigend auf die Menschen gewirkt. Insgesamt habe sich die Stimmung der Probanden nach den virtuellen Treffen mit dem Roboter verbessert und das Gefühl der Einsamkeit habe sich verringert.

In einer weiteren Datenanalyse, die in dem 32. IEEE International Conference on Robot and Human Interachtive Communication (RO-MAN) veröffentlichten Paper "Opening Up to Social Robots: How Emotions Drive Self-Disclosure Behavior" beschrieben ist, stellten die Forscher fest, dass gestresste, schlecht gestimmte oder einsame Personen den Roboter beruhigend empfanden, ihm sich eher öffnen konnten und ihm mehr mitteilten. Das gilt auch für Personen, die eher introvertiert sind.

"Die Ergebnisse unserer Studie deuten darauf hin, dass es Kontexte gibt, in denen Menschen bereit sind, sich langfristig mit diesen Robotern zu beschäftigen, und dass soziale Roboter als Hilfsmittel eingesetzt werden könnten, um Menschen die Möglichkeit zu geben, über sich selbst zu sprechen und so die emotionale Gesundheit der Menschen zu unterstützen", sagt Emily Cross, Professorin an der University of Glasgow sowie der Eidgenössisch Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich). Sie sieht die Studie daher auch als grundlegend für den zukünftigen Einsatz sozialer Roboter als Gesprächspartner an.

(olb)