Studie: Ständige Erreichbarkeit nützt und schadet

Wenn der Chef außerhalb der regulären Arbeitszeit nervt, kann das die Gesundheit belasten, aber auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie fördern, findet eine Metastudie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.

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Von
  • Jürgen Diercks

In einer Metastudie zu den Auswirkungen arbeitsbezogener erweiterter Erreichbarkeit fasst die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) den derzeitigen Kenntnisstand zum Thema zusammen. Die Autoren haben dazu 23 nationale und internationale Untersuchungen analysiert. Fazit: Ständige Erreichbarkeit beeinträchtigt zwar das Privatleben der Beschäftigten, birgt jedoch auch Chancen, etwa bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Unternehmen, Führungskräfte und Beschäftigte sollten ihren Angestellten einen gesundheitsförderlichen Umgang mit Informations- und Kommunikationsmedien ermöglichen. Man könne zwar die Server ab 22 Uhr abschalten, wichtig sei aber vor allem eine wertschätzende Unternehmenskultur in Bezug auf die Zeit der Mitarbeiter. Auch ein bessere Arbeitsorganisation könne helfen: Unnötige Anrufe ließen sich bei klar abgegrenzten Kompetenzen deutlich reduzieren. Zumindest unregulierte Formen der Erreichbarkeit stellen jedoch ein Gesundheitsrisiko dar. Geregelte Rufbereitschaften hingegen können in einigen Fällen sinnvoll sein. (jd)