Studie: US-amerikanische Musiker profitieren vom Internet

Viele Musiker und andere Künstler wie Filmschaffende oder Komponisten in den USA nutzen das Internet für ihre Zwecke. Auch beurteilen sie Tauschbörsen im Internet nicht einhellig als schlecht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 68 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

US-amerikanische Künstler und Musiker sind kräftig dabei, sich das Internet als Medium anzueignen, aber auch als Quelle für Inspirationen und als Kommunikationskanal zu Kollegen und dem Publikum. Das hat eine Online-Umfrage des Pew Internet & American Life Project (PDF) unter 2755 Musikern und Komponisten ergeben. Die Forscher schränken allerdings ein, dass durch die Art der Erhebung die Ergebnisse nicht repräsentativ seien.

Allerdings nutzen Musiker in den USA häufiger das Internet als die US-Amerikaner durchschnittlich, nämlich zu 83 Prozent bei den Künstlern, die für ihre Arbeit bezahlt werden im Vergleich zu den 77 Prozent der Befragten, die sich selbst als Künstler bezeichnen. Der Anteil der Internet-Nutzer an der Gesamtbevölkerung beträgt in den USA 63 Prozent.

Über die Hälfte der Befragten sieht das Internet als Quelle für Ideen und Inspiration für ihre Arbeit und für knapp die Hälfte der bezahlten Künstler ist das Internet laut Studie auch als Produktions- und Vertriebsweg wichtig. Mit 45 Prozent sagte die gleiche Anzahl bezahlter Künstler, sie machten Werbung per Websites oder E-Mail für ihre Arbeit.

Insgesamt zeichnet die Befragung ein positives Bild, das die Künstler vom Internet haben. Vor diesem Hintergrund ist vielleicht die differenzierte Haltung der Befragten gegenüber Online-Filesharing zu erklären. 19 Prozent der Befragten haben angegeben, dass ihre eigene Arbeit bereits unautorisiert kopiert im Internet aufgetaucht sei. 30 Prozent der bezahlten Künstler sehen Filesharing als große Berdrohung an, während zwei Drittel eine geringfügige oder keine Bedrohung sahen. 55 Prozent der bezahlten Künstler sagen, es solle Internet-Nutzern nicht erlaubt sein, unautorisierte Kopien über das Internet zu tauschen, während 35 Prozent für eine Legalisierung sind. Ähnlich sind die Ansichten zum Thema "Fair use" geteilt: 46 Prozent aller Befragten und 47 Prozent der befragten Musiker meinen, eine CD für einen Freund zu kopieren, solle legal sein.

Anders als der Verband der US-amerikanischen Plattenfirmen RIAA, der gerichtlich gegen Tauschbörsenteilnehmer vorgeht, sind die befragten Künstler nicht einhellig der Meinung, Filesharing füge ihnen Schaden zu. Das sagten 47 Prozent, während 43 Prozent antworteten, Filesharing sei nicht schlecht für sie, denn ihre Arbeiten würden auf diese Weise einem großen Publikum zugänglich gemacht. (anw)