Suche nach Exomonden: Um die Erde könnten bis zu sieben Monde stabil kreisen

Zwar kennen wir 5000 Exoplaneten, der erste Nachweis eines Exomondes steht aber noch aus. Jetzt wissen wir aber, wie viele Monde eine zweite Erde haben könnte.

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Maßstabgetreue Darstellung einer Erde mit drei Monden

(Bild: Billy Quarles/UTA)

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Ein der Erde vergleichbarer Exoplanet könnte bis zu drei Monde der Größe des Erdmonds haben und sogar sieben der Größe von Ceres, dem größten Himmelskörper im Asteroidengürtel. Das haben zwei US-Forscher und eine US-Forscherin mit Simulationen herausgefunden, die nicht nur bei der Suche nach Exomonden helfen sollen. Ihre Arbeit könnte auch dabei helfen, die Diskrepanz im Sonnensystem zu erklären, wo die inneren Gesteinsplaneten zusammen nur vier Monde haben, die großen Gasriesen am Rand dagegen teilweise viele Dutzend. Außerhalb des Sonnensystems wurden bislang nur zwei mögliche Exomonde gefunden, bestätigt wurde aber noch keiner. Ihre Arbeit könnte auch Auswirkungen auf die Science-Fiction haben, meinen sie.

Wie die Gruppe um Suman Satyal von der Universität Texas erläutert, wurden für die Arbeit die Gravitationseffekte der anderen Planeten im Sonnensystem ignoriert. Das sei auch sinnvoll und wichtig gewesen, weil wir bislang vor allem Sternsysteme mit nur einem Exoplaneten kennen. Ermittelt hätten sie dann abhängig von der Masse der Himmelskörper, wie viele Monde hinter der sogenannten Roche-Grenze und vor der Hill-Grenze auf stabilen Bahnen kreisen könnten. Außerhalb werden Trabanten entweder zerstört oder driften weg. Dabei haben sie mit hypothetischen Monden verschiedener Massen gearbeitet: Außer 3 ± 1 Erdmonden und 7 ± 1 Trabanten der Masse von Ceres wären demnach auch 4 ± 1 Satelliten möglich, die auf die Masse des Zwergplaneten Pluto kommen.

Für künftige Forschung sei ihre Arbeit von großer Bedeutung, denn sie setze klare Grenzen dafür, wie viele Monde erdähnliche Exoplaneten in der habitablen Zone eines Sterns haben können, schreibt die Gruppe. Und das sei wichtig, denn angesichts der über 5000 Exoplaneten, die wir bereits gefunden haben, sei davon auszugehen, dass um die Tausende Exomonde kreisen. Mit dem neuen Weltraumteleskop James Webb könnte man solche über die Transitmethode möglicherweise entdecken. Sollten solche Beobachtungen nahelegen, dass um einen Exoplaneten zu viele Exomonde kreisen, könnten die nun ausgeschlossen werden. Außerdem könnten sie dabei helfen, die Entstehung von Monden zu erforschen und die Unterschiede bei der Anzahl zu erklären.

Außerdem könnte die Arbeit Auswirkungen auf die Darstellungen von Exomonden in der Science-Fiction haben, meint der beteiligte Astronom Billy Quarles. Zwar seien die schon lange fester Bestandteil der dargestellten Welten, etwa in Star Wars, aber jetzt könnte dafür gesorgt werden, dass die Darstellungen astronomisch korrekter sind. Die Forschungsarbeit ist in den Monthly Notices of the Royal Astronomical Society erschienen.

(mho)