Suche nach Sexualpartnern im Internet riskant

Gefährlich für das Einfangen von Krankheiten wie HIV wird es nach einem Bericht, wenn die virtuellen Kontakte in eine wirkliche Begegnung münden.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Florian Rötzer

Eigentlich ist ja Cybersex nicht gefährlich, zumindest nicht gesundheitlich, wenn man danach nicht gerade süchtig ist (Cybersex ist wie Heroin). Aber wer im Internet Ausschau nach Sexualpartnern hält und die dann auch noch im wirklichen Leben trifft, geht nach einer amerikanischen Studie zumindest ein höheres Risiko ein, von Syphilis, HIV oder anderen Krankheiten angesteckt zu werden. Und gerade bei Menschen, die nach medizinischer Beratung oder HIV-Tests suchen, scheinen Kontakte, die im Internet und im wirklichen Leben die Anonymität wahren, häufig zu sein.

Grundlage des Berichts "The Internet as a Newly Emerging Risk Environment for Sexually Transmitted Diseases", der in der aktuellen Ausgabe des Journal of the American Medical Association veröffentlicht wurde, ist eine Befragung von über 800 Menschen ab 18 Jahren, die sich zwischen September 1999 und April 2000 an der Denver Public Health HIV Counseling and Testing Site (DPHHCTS) über HIV-Tests informiert haben. Von den Befragten hatten 135 (15,8 Prozent), darunter nur 13 Frauen, angegeben, sie hätten über das Internet nach Sexualpartnern Ausschau gehalten, wobei 88 (62 Prozent der Suchenden) auch erfolgreich gewesen seien. Die "Online-Sucher" waren vorwiegend Homosexuelle, hatten eher als die "Offliner" bereits sexuell übertragbare Krankheiten und doppelt so häufig sexuellen Kontakt mit HIV-Positiven.

Die Wissenschaftler betonen allerdings, dass das Ergebnis nicht verwunderlich sei. Bislang seien Krankheiten wie HIV oft durch Menschen übertragen worden, die Sex mit vielen und meist anonymen Partnern hatten, denen man in Bars, Clubs oder Parks begegnet ist. Das Internet ist nur ein neuer Ort, um Kontakte herzustellen und gleichzeitig anonym bleiben zu können: "Beobachtungen von Chaträumen und anderen Sites im Internet zeigen, dass das Internet die Kommunikation von sexuellen Wünschen und das Treffen mit anschließendem sexuellen Kontakt erleichtert."

Mehr in Telepolis: Das Internet ist eine Brutstätte für sexuell übertragbare Krankheiten. (fr)